Zum Inhalt springen
Audio
WHO warnt vor Impfrückschlägen in armen Ländern
Aus Echo der Zeit vom 22.06.2021. Bild: Imago
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 16 Sekunden.

Pandemie in Afrika Impfrückschläge machen armen Ländern zu schaffen

Impfprogramme bedroht: Erst zwei Prozent von Afrikas Bevölkerung erhielten bis Mitte Juni mindestens eine Impfdosis.

Während es hierzulande mit der Impfkampagne gegen das Corona-Virus wacker vorangeht, sieht das in vielen ärmeren Ländern ganz anders aus. Von den 80 ärmsten Länder der Welt hätten rund die Hälfte keinen Impfstoff, um die Impfprogramme fortzuführen und die Bevölkerung vor dem Virus zu schützen, warnt die WHO. Besonders gravierend ist die Lage in Afrika.

Mitte Juni hatten mehr als 45 Prozent aller Schweizerinnen und Schweizer mindestens eine Dosis der Covid-Impfung erhalten. In Europa waren es 37 Prozent, in Afrika gerade einmal rund zwei Prozent der Bevölkerung.

Indien kann nicht für COVAX liefern

Die meisten afrikanischen Länder sind auf die Impfdosen der sogenannten COVAX-Initiative angewiesen. COVAX wurde unter anderem von der Weltgesundheitsorganisation ins Leben gerufen mit dem Ziel, dass die Covid-Impfung allen Ländern der Welt zugänglich gemacht wird.

Zwar haben die meisten Länder Afrika eine erste Ladung Impfstoff durch COVAX erhalten. Doch sie reicht nirgends hin. Und weil die COVAX-Impfdosen zu einem grossen Teil vom indischen Serum-Institut kommen und Indien wegen der dramatischen Coronasituation im eigenen Land den Export von Impfstoff verboten hat, sitzen die afrikanischen Länder nun auf dem Trockenen.

Das kommt zu einem ungünstigen Zeitpunkt denn viele Länder Afrikas werden gerade von der dritten Coronawelle überrollt.

Hoffnung auf Zentrum für mRNA-Impstoffe

Doch nun erscheint ein Hoffnungsschimmer am Horizont: Die Weltgesundheitsorganisation hat gestern angekündigt, dass COVAX zusammen mit dem afrikanischen Zentrum für Krankheitskontrolle, afrikanischen Universitäten und Firmen in Südafrika ein Zentrum für Technologie-Transfer schaffen will.

Damit sollen in Südafrika auch sogenannte mRNA-Impfstoffe hergestellt werden können. Diese Vakzine werden derzeit von den Unternehmen Pfizer und Moderna produziert – aber nicht auf dem afrikanischen Kontinent.

Erneut gefordert: Patentfreigabe

Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa begrüsst diese Ankündigung. Er liess es sich gestern allerdings nicht nehmen, einmal mehr auf Südafrikas Monate alte Forderung hinzuweisen, den Patentschutz auf Covid-19- Impfstoffe endlich auszusetzen.

Echo der Zeit, 22.06.2021, 18:00 Uhr

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel