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WHO vereinbart Pakt zur Pandemiebewältigung
Aus Echo der Zeit vom 01.12.2021. Bild: Keystone
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Pandemie-Pakt der WHO Endlich gemeinsam gegen Pandemien

Es brauchte 5.5 Millionen Corona-Tote weltweit, bis sich die Staaten einig wurden: Auf einer Sondersitzung auf Ministerebene brachten sie nun ein internationales Pandemie-Abkommen auf den Schlitten.

Seit Längerem vehement dafür eingesetzt haben sich Deutschland, Grossbritannien, die EU insgesamt, aber auch die Schweiz. Ausserdem viele aussereuropäische Länder von Kenia bis Chile, von Südkorea bis Thailand.

Doch etliche Schwergewichte wie die USA, China, Russland, Indien oder Brasilien sperrten sich lange, meistens unter Verweis auf eine drohende Einschränkung der nationalen Souveränität. Inzwischen wechselten aber die USA ins Pro-Lager. Das ebnete den Pfad für eine Konsens-Entscheidung.

Länder wollen schneller auf Pandemien reagieren können

Im Wesentlichen geht es darum, dass angesichts von Pandemien die Welt insgesamt entscheidungs- und handlungsfähiger wird. Was nicht zuletzt eine Stärkung der WHO verlangt. Es geht um die Prävention und die Bekämpfung von Pandemien. Also um ein weites Feld: schnelle Koordination, systematischer Datenaustausch, einheitliche Alarmierungspläne, gemeinsame Impfstoff- und Medikamentenentwicklung, gerechte Verteilung dieser Impfstoffe und Stärkung des Gesundheitswesens in armen Ländern.

Derzeit liegt überall noch vieles im Argen. Nur zwei Beispiele: Noch immer fehlt es in zig Dutzend Ländern an Impfstoffen. Und: Bis heute verheimlicht China Information zum Ausbruch der Corona-Pandemie vor zwei Jahren.

Weg zu gemeinsamen Pakt ist harzig

Die Rede ist nun von einer generationenübergreifenden, für alle Staaten verbindlichen Vereinbarung. Wie sie am Ende genau aussieht, wird das Ergebnis zäher Verhandlungen sein. Der Weg ist weit, denn bisher schaut jedes Land hauptsächlich oder gar ausschliesslich für sich.

Genau da ist auch der Wermutstropfen angesichts des überfälligen Durchbruchs in Richtung mehr grenzüberschreitender Koordination und Kooperation: Die Verhandlungen sollen zwar zügig aufgenommen werden. Doch ein Ergebnis dürfte erst im Frühjahr 2024 vorliege. Wohl zu spät im Kampf gegen Corona – aber dennoch nützlich. Denn es steht fest: Es werden neue Pandemien ausbrechen.

Fredy Gsteiger

Fredy Gsteiger

Diplomatischer Korrespondent

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Fredy Gsteiger ist diplomatischer Korrespondent und stellvertretender Chefredaktor bei Radio SRF. Vor seiner Radiotätigkeit war er Auslandredaktor beim «St. Galler Tagblatt», Nahost-Redaktor und Paris-Korrespondent der «Zeit» sowie Chefredaktor der «Weltwoche».

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WHO will internationalen Pandemie-Vertrag ausarbeiten
Aus Tagesschau vom 01.12.2021.
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Echo der Zeit, 01.12.2021, 18:00 Uhr

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