- Nach den Parlamentswahlen in Liechtenstein hat die Wahlkommission das knappe Resultat bestätigt.
- Stimmenstärkste Partei ist neu die Vaterländische Union (VU). Sie hat 23 Stimmen mehr erreicht als die Fortschrittliche Bürgerpartei (FBP).
Die Hauptwahlkommissionen der Wahlkreise Oberland und Unterland, die nach jeder Landtagswahl eine Prüfung sämtlicher Wahlunterlagen durchführen, bestätigten das Resultat am Montagmittag.
Schon am Sonntag hatten die Parteiverantwortlichen der Grossparteien verlauten lassen, dass sie aufgrund der Knappheit des Resultats die amtlichen Ergebnisse abwarten wollen, um die nächsten Schritte in Betracht zu ziehen. Das Präsidium der FBP berät sich heute Mittag.
23 Stimmen Vorsprung
Abgegeben wurden 16'000 Stimmzettel. Die beiden konservativen Volksparteien und Koalitionspartner in Liechtenstein trennen bloss 23 Stimmen. Sowohl die Fortschrittliche Bürgerpartei (FBP) als auch die Vaterländische Union (VU) kamen am Sonntag auf 35.9 Prozent.
Damit stellt die VU traditionsgemäss auch den neuen Regierungschef. Die Partei nominierte Daniel Risch als Spitzenkandidaten. Er ist Wirtschaftsinformatiker und war bislang Minister für Infrastruktur, Wirtschaft und Sport.
Für die FBP kandidierte erstmals eine Frau, Sabine Monauni, für den Posten der Regierungschefin. Bisher standen nur Männer an der politischen Spitze des konservativen Fürstentums, in dem das Frauenwahl- und Stimmrecht erst 1984 eingeführt wurde. Monauni ist Juristin und leitete bislang die EU-Botschaft Liechtensteins in Brüssel.
78 Prozent Wahlbeteiligung
Das Parlament, der Landtag, hat 25 Abgeordnete. Die konservativen Mitte-Parteien FBP und VU bestimmen die Politik des Landes seit Jahrzehnten. Beide rechnen mit einer Neuauflage der Koalition.
Die liberale Oppositionspartei Die Unabhängigen (DU) ist nach 4.2 Prozent nicht mehr im Parlament vertreten. Die aus DU abgespaltene, neue Partei Demokraten pro Liechtenstein (DPL) erhielt 11.1 Prozent der Stimmen. Die links-grüne Freie Liste (FL) kam auf 12.9 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei 78 Prozent. 97.3 Prozent davon stimmten per Briefwahl ab.