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Polizeigewalt in den USA Bittere Gefühle und Empörung in Afrika

Der Tod von George Floyd durch Polizeigewalt in den USA wirft Wellen auf der ganzen Welt. Vor allem auch in Afrika.

In Afrika sind die Wut und Empörung über den Tod von George Floyd durch Polizeigewalt besonders gross. Die meisten Afrikaner kennen Polizeigewalt, sie kennen Rassismus, und sie fühlen sich verbunden mit den Schwarzen in den USA.

«Unser Problem ist euer Problem», hatte der US-Bürgerrechtler Malcolm X den versammelten Staatsführern Afrikas 1964 in Kairo zugerufen. Er sprach vom verborgenen Rassismus in den USA, der noch schlimmer sei als die offene Apartheid in Südafrika.

Eine bittere Erinnerung für Afrika

Seine Worte hallen bis heute nach. Wenn in den Vereinigten Staaten rassistische Vorfälle Schlagzeilen machen, weckt das in Afrika bittere Gefühle. Das weisse Knie im Nacken eines Schwarzen ist für viele Afrikaner ein Symbol, eine bittere Erinnerung an die Kolonialzeit.

Dementsprechend verurteilte der Vorsitzende der Afrikanischen Union, Moussa Faki, rasch die «Ermordung von George Floyd». Er rief die USA dazu auf, Rassendiskriminierung zu eliminieren. Auch afrikanische Staatsführer sparten nicht mit Kritik an den USA.

Simbabwe zitierte sogar den US-Botschafter. Dies, nachdem ein Berater von Präsident Trump kolportiert hatte, Simbabwe könnte bei den Protesten in den USA die Finger im Spiel haben.

Protestierende mit Plakaten, auf denen steht: Black Lives Matter.
Legende: In zahlreichen afrikanischen Ländern protestierten die Menschen gegen die Polizeigewalt in den USA gegen Schwarze – darunter auch in Kenia. Keystone

Aufruhr in den sozialen Medien Afrikas

Vor allem aber teilen in den sozialen Medien und im richtigen Leben Millionen von Afrikanerinnen und Afrikaner ihre Sorgen und ihre Wut über die offensichtliche Ungleichbehandlung von Menschen unterschiedlicher Hautfarbe in den USA.

Viele haben dort Verwandte und Bekannte. Viele fühlen sich verbunden mit den Nachkommen der Sklaven, die einst dem afrikanischen Kontinent entrissen wurden. Und für viele ist Amerika noch immer das Land ihrer Träume.

Afrika kennt ähnliche Probleme

Allerdings ist Polizeigewalt und Rassismus auch in Afrika virulent. Das dürfe man nicht vergessen, sagen lokale Aktivisten. Ausgangssperren wegen der Coronapandemie wurden in mehreren Staaten mit Gewalt durchgesetzt, es kam zu blutigen Auseinandersetzungen und zu Toten durch Polizeigewalt.

Auch Rassismus existiert in Afrika – wie überall. Das zeigt etwa die immer wieder aufflammende Gewalt in Südafrika gegen Einwanderer aus Nachbarländern.

Das Zitat von Malcolm X gilt also noch immer: «Unser Problem ist euer Problem.»

SRF 4 News, Rendez-vous vom 3.6.2020, 12.30 Uhr

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