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Polizeigewalt in Minnesota US-Polizistin nach Tötung eines Afroamerikaners angeklagt

  • Nach der Tötung eines Afroamerikaners im US-Bundesstaat Minnesota ist die verantwortliche Polizistin angeklagt worden.
  • Die Polizistin hat angegeben, versehentlich mit einer Pistole geschossen zu haben. Sie habe mit einem Elektroschocker eingreifen wollen.
  • Seit dem tödlichen Vorfall am Sonntag kommt es immer wieder zu Protesten.

Nach der Tötung des Afroamerikaners Daunte Wright bei einem Polizeieinsatz in den USA wirft die Staatsanwaltschaft der verantwortlichen weissen Beamtin Totschlag zweiten Grades vor. Sie habe den Tod Wrights verursacht und müsse dafür zur Rechenschaft gezogen werden, erklärte die Staatsanwaltschaft im Bezirk Washington im US-Bundesstaat Minnesota am Mittwoch.

Der Ex-Polizistin könnten damit bis zu zehn Jahre Haft und eine Geldstrafe drohen. Totschlag zweiten Grades setzt «schuldhafte Fahrlässigkeit» voraus. Potter wurde am Mittwoch festgenommen, wie die zuständige Polizeibehörde BCA mitteilte. Sie hatte am Dienstag ihre Kündigung eingereicht.

Proteste trotz Ausgangssperre

Der 20-jährige Wright war am Sonntag in der Stadt Brooklyn Center nördlich von Minneapolis laut Autopsie infolge eines Schusses in den Brustbereich gestorben. In Brooklyn Center kommt es seit dem Tod des Afroamerikaners am Sonntag zu Protesten, die auch in Ausschreitungen ausarteten. Bürgermeister Mike Elliott rief Demonstranten am Mittwoch erneut eindringlich zum Gewaltverzicht auf. Er kündigte eine weitere Ausgangssperre für die Nacht zum Donnerstag an.

Der inzwischen zurückgetretene Polizeichef Tim Gannon hatte erklärt, er gehe davon aus, dass Potter den 20-Jährigen bei einer Verkehrskontrolle versehentlich angeschossen habe. Nach ersten Erkenntnissen habe sie statt eines Elektroschockers (Taser) irrtümlich ihre Pistole gezogen, sagte er. Der «New York Times» zufolge stand die 48-Jährige seit 26 Jahren im Polizeidienst.

Wright hatte einen jungen Sohn, der nach US-Medienberichten fast zwei Jahre alt ist. Bei einer für seine Familie eingerichteten Spendenkampagne gingen bis Mittwoch bereits mehr als 600'000 US-Dollar (rund 554'000 Franken) ein.

SRF 4 News, 15.04.2021, 08:00 Uhr ; 

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