- Rund 600'000 Anschlüsse in Kalifornien waren am Donnerstagabend ohne Strom, wie der US-Energieversorger PG&E mitteilte.
- Die Blackouts in 34 Bezirken hatten bereits am Mittwoch begonnen. Zeitweise waren bis zu einer Million Kunden davon betroffen.
- PG&E selbst hatte für den Blackout gesorgt – als Vorsichtsmassnahme wegen erhöhter Brandgefahr bei starken Winden und Trockenheit.
Nach dem Abflauen der Winde würden nun mehr als 6000 Mitarbeiter Stromleitungen auf mögliche Schäden untersuchen – etwa durch umgestürzte Bäume, teilte Pacific Gas & Electric (PG&E) mit. Es könne mehrere Tage dauern, bis das komplette Netz wieder hergestellt sei.
Verheerende Brände im letzten Jahr
Vorwürfe wegen schlecht gewarteter Stromleitungen waren nach den Grossbränden in Kalifornien in den letzten Jahren laut geworden. Das verheerende Feuer in der nordkalifornischen Ortschaft Paradise mit 85 Toten im November 2018 soll durch defekte Stromleitungen ausgelöst worden sein.
Starker Wind, hohe Temperaturen und eine trockene Vegetation hatten Untersuchungen zufolge dazu beigetragen, dass sich das Feuer extrem schnell ausbreitete. Der Sachschaden betrug über 16 Milliarden Dollar.
Vorbereitungen waren ungenügend
In vielen Regionen, auch im Ballungsraum um San Francisco, beeinträchtigten die Blackouts den Alltag: Geschäfte und Schulen waren geschlossen, Ampelanlagen fielen aus. Die Universität in Berkeley sagte den Unterricht ab, Weingüter in der beliebten Touristenregion um Napa Valley machten dicht.
PG&E-Chef Bill Johnson räumte ein, dass sich Unternehmen für die massiven Abschaltungen «nicht ausreichend» vorbereitet hatte. Kunden und Politiker hatten die drastische Massnahme des Energieversorgers kritisiert. PG&E habe es über Jahre hinweg versäumt, in das Netz zu investieren und seine Anlagen zu modernisieren, kritisierte der kalifornische Gouverneur Gavin Newsom.