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Russland-Affäre FBI nimmt Trump-Vertrauten Roger Stone ins Visier

  • In den USA ist Roger Stone, ein langjähriger Vertrauter von Präsident Donald Trump, verhaftet und im Zusammenhang mit der Russland-Affäre angeklagt worden.
  • Er soll Ermittlungen behindert, falsch ausgesagt und Zeugen beeinflusst haben, heisst es in der Anklageschrift von US-Sonderermittler Robert Mueller.
  • Die Vorwürfe beziehen sich auf Untersuchungen des US-Wahlkampfes 2016, während dem sich Trumps Wahlkampfteam mit Russland abgesprochen haben soll. Stone soll demnächst vor einem Gericht in Florida erscheinen.

Stone hatte während des Präsidentschaftswahlkampfs in Verbindung zum Trump-Team gestanden. Im August 2016 führte er an, Kontakte zu Wikileaks zu haben.

Die Enthüllungsplattform veröffentlichte 2016 interne E-Mails der Parteizentrale der Demokraten und des Wahlkampfteams von Trumps Rivalin Hillary Clinton, die von mutmasslichen russischen Hackern gekapert worden seien.

Stone soll Untersuchungen behindert haben

Später soll Stone laut der Anklage die Untersuchungen im Kongress zu den mutmasslichen russischen Cyberinterventionen im Wahlkampf und der Rolle von Wikileaks behindert haben.

Roger Stone im Porträt.
Legende: Roger Stone gerät in den Fokus der Sonder-Ermittlungen von Robert Mueller Keystone / Archiv

Stone wies die Vorwürfe zurück, nachdem er wenige Stunden nach seiner Festnahme unter Auflagen freigelassen worden war. Er werde auf nicht schuldig plädieren zudem betonte Stone, er werde Trump nicht belasten, weil er dafür lügen müsste. «Ich glaube, dass das eine politisch motivierte Ermittlung ist.» Bei seinem Auftritt vor Journalisten in Fort Lauderdale streckte Stone beide Hände zum Victory-Zeichen in die Höhe.

Trump spricht von «Hexenjagd»

Die Sprecherin des Weissen Hauses, Sarah Sanders, mühte sich, jede Verbindung der Anschuldigungen zu Trump zurückzuweisen. «Die Vorwürfe gegen Roger Stone haben nichts mit dem Präsidenten zu tun», sagte Sanders dem Fernsehsender CNN. «Der Präsident hat nichts Falsches getan.» Es habe keinerlei geheime Absprachen mit Russland gegeben.

Trump meldete sich auf Twitter zu Wort und beklagte sich dort über die «grösste Hexenjagd in der Geschichte unseres Landes». Selbst Menschenhändler und Drogendealer würden besser behandelt, so Trump. Mit Blick auf die Bilder der Festnahme schrieb er weiter: «Wer hat CNN alarmiert, dort zu sein?»

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