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Seit sechs Jahren Krieg Mehrheit der Menschen im Jemen hat kein Geld für Essen

  • Sechs Jahre nach Beginn des Bürgerkriegs im Jemen hat ein Grossteil der Menschen nicht mehr genügend Geld für den Essenseinkauf.
  • 60 Prozent der Bevölkerung können sich keine Grundnahrungsmittel mehr leisten, wie aus einer Umfrage des International Rescue Committees (IRC) hervorgeht.
  • Auch Covid-19 wird im Krisenland zunehmend zur Gefahr.

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Aus dem Archiv: Millionen Menschen im Jemen droht der Hungertod
Aus Tagesschau vom 01.03.2021.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 47 Sekunden.

Rund drei Viertel der knapp 27'000 Befragten hat die Anzahl ihrer Mahlzeiten reduziert – ein Grossteil, um ausreichend Essen für die eigenen Kinder zu haben.

Import von Nahrung behindert

Grund ist ein enormer Preisanstieg, den nach IRC-Angaben auch die Konfliktparteien mit ihrer Kriegsführung verursachen. So griffen sie etwa Lebensmittellager an und behinderten den Import von Nahrung. Die UNO warnt schon länger vor einer Hungersnot im Jemen.

Zwei Menschen.
Legende: Die Mehrheit der Menschen im Jemen hat laut einer Umfrage kein Geld für Essen. Reuters

In dem bitterarmen Land kämpft seit sechs Jahren ein von Saudi-Arabien geführtes Militärbündnis an der Seite der Regierung gegen die mit dem Iran verbündeten Huthi-Rebellen. Am Montag hatte Saudi-Arabien eine sofortige Waffenruhe als Teil einer neuen Friedensinitiative vorgeschlagen. Die Huthis reagierten ablehnend.

Menschen lassen sich nicht behandeln

Die Hilfsorganisation «Norwegischer Flüchtlingsrat» fürchtet zudem neue Kämpfe im Land. Weitere 670'000 Menschen könnten in diesem Jahr vertrieben werden. Seit 2015 wurden demnach bereits vier Millionen Menschen wegen des Krieges dazu gezwungen, ihr Zuhause zu verlassen.

Die völlig überfüllten Camps für Geflüchtete sind besonders anfällig für Covid-19.
Autor: Muhsin Siddiquey Oxfam

Oxfam sieht in dieser Entwicklung auch wegen der Corona-Pandemie eine Gefahr. «Wir machen uns grosse Sorgen, dass diese neuen Vertreibungen die Ausbreitung von Covid-19 verstärken werden», sagte der Landesdirektor im Jemen, Muhsin Siddiquey. «Die völlig überfüllten Camps für Geflüchtete sind besonders anfällig für Covid-19.»

Offiziell hat das Land bislang 3418 Fälle und 751 Todesfälle registriert. Im Jemen gibt es Oxfam zufolge aber keine flächendeckenden Tests. Viele Menschen gingen trotz Symptomen nicht ins Krankenhaus – aus Angst vor unbezahlbaren Arztrechnungen.

SRF 4 News, 24.3.2021, 20:00 Uhr;

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