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Staatsanwaltschaft ermittelt Razzia beim DFB: Verdacht der schweren Steuerhinterziehung

  • Die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main hat wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung in besonders schweren Fällen die Geschäftsräume des Deutschen Fussball-Bundes (DFB) durchsucht.
  • Neben den Geschäftsräumen wurden auch Privatwohnungen von DFB-Verantwortlichen durchsucht.
  • An den Massnahmen in Hessen, Bayern, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz waren insgesamt rund 200 Beamte beteiligt.

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Aus dem Archiv: Durchsuchung beim DFB-Hauptsitz
Aus Tagesschau vom 03.11.2015.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 18 Sekunden.

Bei den Ermittlungen gehe es um Einnahmen aus der Bandenwerbung von Heimländerspielen der deutschen Fussball-Nationalmannschaft aus den Jahren 2014 und 2015. «Die wegen des Verdachts der fremdnützigen Hinterziehung von Körperschafts- und Gewerbesteuern in besonders schweren Fällen geführten Ermittlungen richten sich gegen sechs ehemalige beziehungsweise gegenwärtige Verantwortliche des DFB», teilte die Staatsanwaltschaft mit.

«Ihnen wird zur Last gelegt, Einnahmen aus der Bandenwerbung von Heimländerspielen der Fussball-Nationalmannschaft aus den Jahren 2014 und 2015 bewusst unrichtig als Einnahmen aus der Vermögensverwaltung erklärt zu haben.» Damit sei der DFB einer Besteuerung in Höhe von etwa 4.7 Millionen Euro entgangen.

Zusammenarbeit mit Infront beendet

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Der DFB und seine langjährige Vermarktungs-Agentur Infront hatten kürzlich ihre Zusammenarbeit nach fast 40 Jahren «einvernehmlich» beendet. Begründet wurde dies mit Ergebnissen einer Untersuchung des Beratungsunternehmens Esecon. Darin waren Vorwürfe gegen Infront erhoben worden.

Infront hatte diese zurückgewiesen und die Kündigung durch den DFB nicht anerkannt. Die Agentur hatte bis 2018 den Auftrag, Bandenwerbepartner für Spiele der deutschen Nationalmannschaft zu beschaffen. Laut dem Ermittlungsbericht von Esecon habe die Firma 2013 vom DFB den Zuschlag für das Geschäft erhalten, obwohl ein Konkurrent bis zu 18 Millionen Euro mehr geboten habe.

Verdacht: Beschuldigte wussten von Unrichtigkeit

Namen der Verdächtigen nannte die Behörde nicht. Präsident des grössten Sportfachverbandes der Welt war damals Wolfgang Niersbach, der wegen des immer noch nicht restlos aufgeklärten «Sommermärchen»-Skandals um die WM 2006 dann zurücktrat.

Wolfgang Niersbach.
Legende: Wolfgang Niersbach war vom März 2012 bis zum November 2015 Präsident des DFB. Keystone

«Nach den bisherigen Ermittlungen besteht der Verdacht, dass die Beschuldigten von dieser steuerlichen Unrichtigkeit wussten, sie aber bewusst wählten, um dem DFB hierdurch einen Steuervorteil von grossem Ausmass zu ermöglichen», erklärte Oberstaatsanwältin Nadja Niesen in der Pressemitteilung.

SRF 4 News, 7.10.20, 10:00 Uhr;

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