- Die Wohnungsplattform Airbnb will 576 Millionen Euro – rund 544 Millionen Franken – an den italienischen Fiskus zahlen.
- Dadurch will Airbnb einen über Jahre dauernden Steuerstreit beilegen.
Die italienischen Steuerbehörden warfen dem Unternehmen vor, eine in Italien für Kurzzeitvermietungen vorgesehene Steuer fünf Jahre lang nicht gezahlt zu haben. Die Vereinbarung zwischen Airbnb und den italienischen Behörden decke die betreffenden Jahre 2017 bis 2021 ab, teilte das Unternehmen mit.
Vermieterinnen und Vermieter müssen in Italien eine Steuer auf Einkünfte von Kurzzeitvermietungen in Höhe von 21 Prozent zahlen. 2017 wurde jene sogenannte Einheitssteuer auf Mieteinnahmen in Italien eingeführt. Airbnb klagte damals gegen die Einführung.
Der Europäische Gerichtshof wies die Argumente des Unternehmens allerdings vor knapp einem Jahr zurück und bestätigte die Verpflichtung zur Erhebung und Abführung der Steuer. Die Mailänder Staatsanwaltschaft warf Airbnb vor, diese Steuer bis 2021 nicht gezahlt zu haben.
Airbnb will «konstruktives Engagement» mit Behörden fortsetzen
Nach Angaben der Steuerbehörden hatte Airbnb in den fünf Jahren etwa 3.7 Milliarden Euro eingenommen und die von der Wohnungsplattform nicht gezahlten Steuern auf 779 Millionen Euro geschätzt. Eine Richterin ordnete Anfang November die Beschlagnahme dieser Summe an.
«Italien ist ein wichtiger Markt für Airbnb», hiess es in der Mitteilung. Das Unternehmen wolle daher sein «konstruktives Engagement mit den italienischen Behörden für die Jahre 2022 und 2023» fortsetzen. Von den italienischen Steuerbehörden gab es zur Einigung und dem Vorgang zunächst keine offiziellen Informationen.
