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Sturm auf Kapitol Mann mit Fell und Hörnern verhaftet

  • Bei der Erstürmung des Kapitols durch Trump-Anhänger stach einer der Eindringlinge besonders ins Auge: Der Mann mit dem Kopfschmuck aus Fell und Hörnern, dem angemalten Gesicht und dem Speer mit US-Flagge in der Hand.
  • Nun wurde der Eindringling, der sich den Tarnnamen Jake Angeli gibt, verhaftet. Das teilte die Staatsanwaltschaft in Washington mit.
  • Auch weitere prominente Eindringlinge wurden unterdessen festgenommen.

Aus den von der Staatsanwaltschaft veröffentlichten Unterlagen geht hervor, dass Jake Angeli am Donnerstag selber bei der Bundespolizei FBI in Washington anrief und bestätigte, dass er der Mann mit dem Hörner-Kopfschmuck gewesen sein. Er habe erklärt, dass er aus Arizona angereist sei, weil Trump alle «Patrioten» für Mittwoch nach Washington gerufen habe. Nun wurde er am Samstag festgenommen.

Der sogenannte Fell-Mann hatte im Sender NBC News zuvor noch mit dem Angriff auf das Parlament geprahlt. «Die Tatsache, dass ein Haufen unserer Verräter im Amt sich verbarrikadierte, Gasmasken aufsetzte und sich im unterirdischen Bunker zurückzog, halte ich für einen Sieg», sagte er.

Bekanntes Gesicht der QAnon-Szene

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Der als Schamane verkleidete Jake Angeli ist ein bekennender Anhänger der QAnon-Verschwörungstheorie. Deren Anhänger glauben etwa, dass Trump einen geheimen Kampf gegen einen Staat im Staate («Tiefen Staat», «Deep State») führt – und dass er angeblichen systematischen Kindesmissbrauch unter anderem durch die Demokraten des gewählten Präsidenten Joe Biden aufzudecken versucht. Kern der Verschwörungstheorie ist die angebliche Existenz eines anonymen Insiders in höchsten politischen Kreisen, der als «Q» firmiert. Angeli trat in der Vergangenheit immer wieder mit der Behauptung auf, «Q» habe ihn geschickt («Q sent me»). Er ist eines der bekanntesten Gesichter der QAnon-Szene.

Bereits vorher Festnahmen

Bereits am Freitag sei eine verdächtige Person von der Polizei in Florida aufgegriffen worden – er soll das Rednerpult der Vorsitzenden des Repräsentantenhauses im Kapitol entwendet haben.

Mann mit Rednerpult
Legende: Getty Images

Auch ein Mitglied des Abgeordnetenhauses des Bundesstaats West Virginia sei festgenommen worden, meldete die Staatsanwaltschaft. Der festgenommene Abgeordnete habe ein Video von seinem Eindringen ins Kapitol live auf seiner Facebook-Seite gezeigt. Das Abgeordnetenhaus von West Virginia veröffentlichte daraufhin am Samstag eine Mitteilung des 35-Jährigen, in der dieser seinen Rücktritt erklärte: «Ich übernehme die volle Verantwortung für meine Handlungen und bedauere zutiefst jede Verletzung, jeden Schmerz und jede Verlegenheit, die ich meiner Familie, meinen Freunden, meinen Wählern und meinen Mitbürgern in West Virginia zugefügt haben könnte.»

Am Freitag hatte das Justizministerium weiter die Festnahme eines Verdächtigen aus Arkansas vermeldet. Bei ihm soll es sich um den Mann handeln, der sich mit einem Fuss auf dem Schreibtisch stolz in Pelosis Sessel fotografieren liess.

Mann in Pelosi-Büro
Legende: Keystone

Weitere Verdächtige im Visier

Die Staatsanwaltschaft teilte mit, den Männern werde vor einem Bundesgericht illegales Eindringen in ein besonders gesichertes Gebäude sowie gewaltsames Eindringen und ungebührliches Verhalten auf dem Gelände des Kapitols zur Last gelegt. Der Mann mit dem Rednerpult unter dem Arm müsse sich zusätzlich wegen des Vorwurfs des Diebstahls von Regierungseigentum verantworten.

Im Zusammenhang mit dem Sturm des Kapitols am Mittwoch sind gegen mindestens 18 weitere Verdächtige Vorwürfe vor einem Bundesgericht anhängig.

Bei dem Angriff auf das Parlament kamen mindestens fünf Menschen ums Leben, darunter ein Polizist. Kritiker werfen Trump vor, den Mob vor der Erstürmung des Kapitols bei einer Kundgebung angeheizt zu haben.

10vor10, 08.01.2020, 21.50 Uhr ; 

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