Eine Woche nach dem tödlichen Attentat auf den konservativen Aktivisten Charlie Kirk haben sich Tausende Menschen im «State Farm Stadium» in Glendale, Arizona, versammelt, um ihm die letzte Ehre zu erweisen. Schon im Morgengrauen versammelten sich Tausende Menschen vor dem Football-Stadion. Am Mittag (Ortszeit) startete dort das Programm – mit christlicher Musik, Gebeten und Gesang.
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Bild 1 von 3. Der 31 Jahre alte Charlie Kirk war am 10. September bei einer Veranstaltung in Utah erschossen worden. Bildquelle: REUTERS/Daniel Cole.
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Bild 2 von 3. Die Gedenkfeier für Charlie Kirk findet im Stadion der «Arizona Cardinals» statt und fasst bis zu 73'000 Zuschauer. Bildquelle: REUTERS/Caitlin O'Hara.
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Bild 3 von 3. Das Programm beinhaltet christliche Musik, Gebete und Gesang. Bildquelle: Keystone/AP Photo/Ross D. Franklin.
Die Veranstaltung wird von Präsident Donald Trump und führenden Vertretern der «Make America Great Again»-Bewegung getragen. Auch Vizepräsident JD Vance, hochrangige Regierungsmitglieder und zahlreiche junge Konservative, die durch den 31-jährigen Kirk geprägt wurden, werden erwartet. Kirk galt als Schlüsselfigur im Wahlkampf 2024 und war Gründer der Organisation «Turning Point», die junge christlich-konservative Wähler mobilisiert.
Massive Sicherheitsvorkehrungen
Kirk wurde am 10. September bei einem Auftritt an einer Hochschule in Utah erschossen. Die Tat hat eine landesweite Debatte über politische Gewalt, Meinungsfreiheit und den Umgang mit Kritik ausgelöst. Trump macht die «radikale Linke» für den Mord verantwortlich und kündigte an, gegen Organisationen und Personen vorzugehen, die sich abfällig über Kirk geäussert oder dessen Tod gefeiert hätten.
Die Sicherheitsvorkehrungen rund um die Gedenkfeier sind massiv. Die Behörden rechnen mit einem Aufgebot, wie es sonst nur bei Grossereignissen wie dem Super Bowl üblich ist. Das Stadion liegt westlich von Phoenix, wo auch Kirks Organisation ihren Sitz hat.
Demokraten gegen Resolution zu Kirks Würdigung
Trump kritisierte in diesem Zusammenhang die Demokraten im Repräsentantenhaus, die gegen eine Resolution stimmten, die Kirks Leben und Wirken würdigen sollte. Die Resolution wurde dennoch von der republikanischen Mehrheit verabschiedet.
Infolge der Tat und der politischen Reaktionen darauf haben bereits zahlreiche Personen – darunter Journalisten und Lehrkräfte – ihre Anstellungen verloren, nachdem sie sich öffentlich kritisch oder spöttisch über Kirk geäussert hatten. Die Regierung kündigte an, gegen solche Äusserungen vorzugehen. Die Debatte über Meinungsfreiheit und politische Vergeltung ist damit neu entfacht.
Auch Medien sind betroffen: Der Sender ABC nahm die Late-Night-Show von Jimmy Kimmel nach Kritik durch Trump-nahe Kreise und die von der Regierung eingesetzte Leitung der Medien-Aufsichtsbehörde (Federal Communications Commission FCC) vorerst vom Programm. Das US-Aussenministerium kündigte an, Visa von Ausländern zu widerrufen, die Kirks Ermordung öffentlich gefeiert hätten.
Der mutmassliche Täter, ein 22-jähriger Mann aus Utah, wurde angeklagt und könnte im Falle einer Verurteilung die Todesstrafe erhalten. Ein Motiv wurde bislang nicht offiziell genannt. Laut Anklage schrieb der Täter nach der Tat in einer Nachricht, er habe «genug von Kirks Hass».
Kirk hatte «Turning Point» zu einer millionenschweren Organisation mit grosser Reichweite aufgebaut. Sein Einfluss reichte über die USA hinaus. Italiens Premierministerin Giorgia Meloni würdigte ihn als überzeugten Debattierer, der seine Gegner respektiert habe.