Das Wichtigste in Kürze
- Der 66-jährige James Mattis war Kommandant bei Feldzügen im Irak und Afghanistan .
- 2010 wurde er von Präsident Obama zum Chef des strategisch überaus wichtigen US-Zentralkommandos ernannt.
- 2013 schied er wegen Differenzen mit dem Weissen Haus in der Iran-, Irak- und Afghanistan-Strategie aus dem Dienst.
- Er geniesst hohen Respekt in der Politik über die Parteigrenzen hinweg.
- Der Kongress muss der Ernennung zustimmen , weil Mattis vor weniger als vier Jahren erst aus dem Militärdienst ausgeschieden ist.
Wie sein künftiger Chef Donald Trump auch gilt der einstige Marine-Infanterist und künftige Pentagon-Chef James Mattis als Mann klarer Worte.
«Warrior Monk» – Hingabe zum Militärdienst
Mehr als einmal hat er mit seinen markigen Sprüchen Kritik geerntet. Nicht umsonst trug er im Militär den Spitznamen «Mad Dog» (verrückter Hund). Aber Mattis hatte noch einen zweiten Spitznamen: «Warrior Monk» (Krieger-Mönch) – in Anerkennung seiner völligen Hingabe zum Militärdienst.
Daneben habe es kaum Zeit für das persönliche Leben gegeben, sagen Begleiter. Vielleicht ist Mattis auch deshalb bis heute Junggeselle. Seine 44-jährige Militärkarriere ist blendend und hat ihm über Parteigrenzen hinweg hohen Respekt eingetragen.
Kongress muss zustimmen
Mattis hat mehr als 40 Jahre Militärdienst hinter sich und war vor weniger als vier Jahren in den Ruhestand gegangen. Eigentlich ist aber vorgegeben, dass ein US-Verteidigungsminister mindestens sieben Jahre lang Zivilist gewesen sein muss. Über Ausnahmen wie auch in diesem Fall muss der Kongress entscheiden.
In der Regel führt ein Zivilist das Pentagon, um ein Gegengewicht zur Militärführung der Generäle sicherzustellen.
Von Soldaten verehrt
Die Marines verehrten Mattis, weil er sich stets für sie einsetzte, lieber die Nächte draussen mit ihnen an den Kampflinien verbrachte als in seinem Feldbett.
Mattis verfügt über Kriegserfahrung. Er war Bataillonskommandant im ersten Golfkrieg, befehligte die Einsatztruppe Task Force 58 in Afghanistan und von 2002 bis 2004 – im Zuge der Irak-Invasion – die 1. US-Marineinfanteriedivision.
Obama-Kritiker
Nach weiteren Führungsposten, etwa beim US Joint Forces Command und dem Allied Command Transformation der Nato, nominierte ihn Präsident Barack Obama 2010 als Chef des strategisch überaus wichtigen US-Zentralkommandos.
Den Posten hatte Mattis bis 2013 inne. In dieser Zeit und danach entwickelte er sich zu einem immer lautstärkeren Kritiker von Obamas Strategien im Irak, Afghanistan und im Krieg gegen den Terror. Mattis ist auch ein ausgesprochener Gegner des Atomdeals mit Iran. Er hält Obama für schwach.
Trump landet PR-Coup
Donald Trump hatte die Personalie zum Auftakt seiner Dankeschön-Tour durch mehrere Bundesstaaten am Donnerstagabend in Cincinnati bekanntgegeben. Den Zuhörern versicherte er, er werde seine Wahlversprechen einhalten, Steuern senken und die Deregulierung vorantreiben, um Arbeitsplätze zu schaffen.
Zuvor war ihm in Indiana ein PR-Coup gelungen. Der Klimaanlagen-Hersteller Carrier willigte ein, mehrere Hundert Arbeitsplätze, die nach Mexiko verlagert werden sollten, im Lande zu belassen. Dafür bekommt das Unternehmen millionenschwere Steuererleichterungen. Der Deal gilt unter Experten als umstritten, brachte Trump vor Ort aber erheblich Beifall.