In England hat der Mann, der mit dem Nervengift Nowitschok in Berührung gekommen ist und dies überlebt hat, erstmals ein Interview gegeben. Charlie Rowley sprach mit dem Sender ITV über seine Erinnerungen an den schicksalshaften Tag.
Gift im Parfümfläschchen
Er habe Erinnerungslücken, denke aber, dass er einen Parfümflakon gefunden habe und diesen seiner Partnerin geschenkt habe, sagte Rowley. Er lag nach der Kontamination mit Nowitschock selber tagelang im Koma, seine Partnerin starb an der Vergiftung.
Es sei eine kleine Box gewesen mit einer Glasflasche. Er habe die Glasflasche aus dem Cellophan herausgelöst und den Zerstäuber aufgesetzt. Dabei sei Flüssigkeit auf seine Hand geraten, diese habe er abgewaschen. Da alles eingepackt gewesen sei, sei er davon ausgegangen, einen sicheren Fund gemacht zu haben.
Ölige, geruchlose Substanz
Seine Partnerin habe sich die Flüssigkeit auf die Handgelenke gesprüht und diese aneinander gerieben. 15 Minuten später habe sie über Kopfschmerzen geklagt und eine Schmerztablette nehmen wollen. Kurz darauf habe er sie im Bad gefunden, wo sie nicht mehr ansprechbar gewesen sei.
Die Substanz sei ölig gewesen und habe kaum gerochen. «Ich war schockiert, als ich nach dem Erwachen aus dem Koma erfuhr, dass es sich dabei um Nowitschok gehandelt hat», sagte er im Interview weiter.
Schlechte Erinnerung an seine Wohnung
Rowley wurde mittlerweile aus dem Spital entlassen, kann aber nicht in sein Haus zurück. Dieses wird immer noch untersucht und könnte zudem kontaminiert sein. Doch er wolle sowieso nicht zurück, sagte er – wegen der schlechten Erinnerungen.
Die Menschen sagten ihm, er habe Glück gehabt. Er sei aber nicht glücklich. «Ich schaue jetzt von Tag zu Tag».