Die Tests mit den Atomwaffen sollen sofort beginnen. So hat Donald Trump am Donnerstag sein Verteidigungsministerium angewiesen. Er begründet diesen Schritt mit den Atomtestprogrammen anderer Länder. Welche Länder damit genau gemeint sind, sagt der US-Präsident allerdings nicht. Die letzten Atomtests der USA sind über 30 Jahre her.
Weltweit haben bis heute über 2000 Atomtests in acht Staaten stattgefunden. Über drei Viertel aller Tests wurden von den USA und der Sowjetunion durchgeführt.
USA als erste Atommacht
Als erste Atommacht testeten die USA ab 1945 atomare Waffen. Auf einem eigens dafür gebauten Testgelände in Nevada fanden ab 1951 zahlreiche oberirdische Atombombentests statt. Die typischen Pilzwolken und die Erschütterungen im Boden waren oftmals bis ins 100 Kilometer entfernte Las Vegas zu sehen und zu spüren.
1963 unterzeichneten die USA ein Atomteststoppabkommen mit Grossbritannien und der Sowjetunion. Der Vertrag verbot ab da oberirdische Atomwaffenversuche.
Zerstörung der Bikini-Inseln
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Bild 1 von 2. Schon im Jahr 1946 testeten die USA eine Atombombe über der Inselgruppe. Bildquelle: Keystone/CONSOLIDATED NATIONAL ARCHIVE.
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Bild 2 von 2. Castle Romeo war der Codename für einen der Tests der Operation Castle, einer Reihe amerikanischer Thermonukleartests, die im März 1954 auf dem Bikini-Atoll begannen. Bildquelle: Getty Images/Hulton Archive.
Trotz Vertrag gingen die Testexplosionen unvermindert weiter – nun aber unterirdisch. Seit 1992 halten die USA bis heute ein Atomtestmoratorium ein.
Sowjetische Atomtests und Beginn des Wettrüstens
Die USA blieben nicht lange alleinige Atommacht. 1949 machte auch die Sowjetunion erste Tests – damit startete das Wettrüsten mit den USA und der Kalte Krieg. Die russischen Tests fanden vorwiegend in Semipalatinsk in Kasachstan statt. Insgesamt wurden dort 456 Tests durchgeführt.
Als dritter Staat kam 1952 Grossbritannien dazu: Wegen der hohen Bevölkerungsdichte sollten die Tests nicht im Land selber stattfinden.
Atomtests von Grossbritannien, Frankreich und China
Ein Abkommen mit der australischen Regierung erlaubte es Grossbritannien, ein Atomwaffentestgebiet in Australien zu nutzen. Dort gab es insgesamt 12 atmosphärische Atomtests.
1958 beschlossen Grossbritannien und die USA die gemeinsame Entwicklung und Tests von Atomwaffen. Bis zum Jahr 1991 gab es so noch zusätzliche 45 Atomtests.
1960 zündete auch Frankreich seine erste Atombombe – in der algerischen Wüste. Insgesamt 193 weitere Tests führte Frankreich in den nächsten 30 Jahren auf der Insel Mururoa im Südpazifik durch. Der weltweite Widerstand dagegen war gross. Er kam auch aus der Schweiz.
Die Mururoa-Gebiete sind bis heute radioaktiv verseucht und gelten als militärisches Sperrgebiet. Ab 1964 testete dann auch China nukleare Waffen in der Wüste von Gobi – bis ins Jahr 1996. Die Auswirkungen der chinesischen Tests auf Mensch und Umwelt sind bis heute nahezu unerforscht.
Indiens «Operation Smiling Buddha» und Pakistans Reaktion
«Smiling Buddha», dies der zynische Name des ersten indischen Atomwaffentests von 1974. Pakistan interpretierte den Test als nicht friedlich und lancierte daraufhin ein eigenes Atomprogramm.
1998 zündeten pakistanische Streitkräfte unterirdische Nuklearwaffen in der Provinz Belutschistan. Gegenwärtig betreibt Pakistan drei kommerzielle Reaktoren, zwei weitere sind im Bau.
Nordkorea als heutige Nuklearmacht
Zu einer wachsenden Bedrohung sind heute vor allem die Atomwaffen von Nordkorea geworden. Regelmässig testet Machthaber Kim Yong-un seine Atomwaffen.
In den letzten Jahren hat es bisher 6 Aktionen gegeben, die gesichert als Atomwaffentests gelten. Verhandlungen über ein Atomabkommen mit den USA lehnt Nordkorea bisher ab.