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Verlorene Schiffscontainer Soldaten räumen Strände auf

  • Nach der Havarie eines Containerschiffes in der Nordsee haben niederländische Soldaten mit dem Aufräumen der Strände begonnen.
  • Der Einsatz der rund 100 Soldaten auf den Wattenmeerinseln soll mindestens zwei Tage dauern.
  • Bei der Havarie waren rund 270 Container in die Nordsee gestürzt. Einige enthalten gefährliche Güter.

Allein auf der Insel Ameland sammelten Helfer nach Angaben der Behörden 130 Tonnen an einem fünf Kilometer langen Strand. Die Soldaten waren am Freitagmorgen auf der Insel Schiermonnikoog angekommen.

Auf der Insel wurde am Donnerstag ausserdem bereits ein Beutel mit 25 Kilo hochbrennbarem organischem Peroxid-Pulver entdeckt, das mutmasslich aus einem der drei Gefahrgutcontainern stammt. Sie waren laut niederländischer Küstenwache damit beladen.

Um die Container mit Gefahrengut besser zu orten, mehren sich derweil auch die Forderungen nach dem Einsatz von Peilsendern. Mit Ortungsgeräten könnten treibende und gesunkene Container mit gefährlichen Gütern nach Havarien schneller gefunden werden, sagte Greenpeace-Experte Manfred Santen dem Norddeutschen Rundfunk (NDR).

Untersuchung gefordert

Der niedersächsische Umweltminister Olaf Lies (SPD) forderte zudem eine Untersuchung der Ursachen für den erheblichen Containerverlust. Es sei «schon die grosse Frage, wie konnte das passieren», sagte er.

Die knapp 400 Meter lange «MSC Zoe» hatte in der Nacht zum Mittwoch in einem Sturm im deutsch-niederländischen Grenzgebiet nordwestlich der Insel Borkum rund 270 Container verloren, darunter bis zu drei mit Gefahrgut. An niederländischen Nordseeinseln wurden bereits rund 20 Container angeschwemmt, die Ladung daraus bedeckte Strände.

Karte mit der Route des Containerschiffs.
Legende: SRF

In deutschen Gewässern entdeckten Suchmannschaften aus Flugzeugen und Hubschraubern nach Angaben des Havariekommandos in Cuxhaven bisher zehn treibende Container. Einer konnte gesichert werden. Die übrigen sanken, bevor Schiffe sie erreichten. Inzwischen haben die Wattenmeerinseln den Schweizer Reeder MSC mit Sitz in Genf haftbar für den Schaden gemacht.

Am Freitag sollte ein Spezialschiff des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) nach ihnen suchen. Es wird für Vermessungen und Wracksuchen eingesetzt und ist mit Echolot- und Sonarsystemen ausgerüstet.

Spielzeug, Möbel und Ersatzteile für Autos

Auf den niederländischen Nordseeinseln waren Behördenmitarbeiter und Freiwillige damit beschäftigt, die angeschwemmte Ladung der «MSC Zoe» zu entsorgen. In den Containern befanden sich vor allem Spielzeug, Möbel und Ersatzteile für Autos. Dazu kamen grosse Mengen Verpackungsmaterial wie Styropor.

Auch die Strände der deutschen Inseln Borkum, Juist und Norderney sollten am Freitag erneut nach Ladung abgesucht werden.

In deutschen Gewässern beteiligten sich mehrere Behördenschiffe, ein Aufklärungsflugzeug und ein Hubschrauber der Bundespolizei an der vom Havariekommando koordinierten Suche nach den Containern. Die Bergung soll aber grundsätzlich von einem Spezialunternehmen übernommen werden, das von der Reederei der «MSC Zoe» beauftragt wurde. Das Containerschiff selbst liegt inzwischen in Bremerhaven.

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