- Erneut ist ein Unterseekabel in der Ostsee beschädigt worden.
- Im Verdacht steht ein Schiff, das mit heruntergelassener Ankerkette angetroffen wurde.
- Die finnische Polizei hat 14 Besatzungsmitglieder festgenommen.
Nach der Beschädigung eines Untersee-Kommunikationskabels in der Ostsee hat die finnische Küstenwache ein verdächtiges Schiff festgesetzt. Dies nachdem der Telekommunikationsanbieter Elisa am frühen Morgen einen Schaden an einem Kabel meldete. Dieses verbindet die finnische Hauptstadt Helsinki mit Estlands Hauptstadt Tallinn.
Die Küstenwache habe daraufhin ein Schiff in der finnischen Wirtschaftszone ausfindig gemacht, das im Verdacht steht, den Schaden zuvor in der estnischen Zone verursacht zu haben. «Die Ankerkette des Schiffes war ins Wasser gelassen worden», so eine Mitteilung.
Der finnische Rundfunksender Yle berichtete unter Berufung auf eine Pressekonferenz der finnischen Polizei, es handle sich um einen Frachter namens «Fitburg», der unter der Flagge des Karibikstaats St. Vincent und die Grenadinen fährt. Demnach wurden 14 Mitglieder der Besatzung russischer, georgischer, aserbaidschanischer und kasachischer Staatsangehörigkeit festgenommen.
Das Schiff wurde zu einem Ankerplatz in finnischen Gewässern geleitet. Die Polizei ermittle nun wegen schwerer Sachbeschädigung, versuchter schwerer Sachbeschädigung sowie der schweren Störung des Telekommunikationsverkehrs.
Der finnische Präsident Alexander Stubb teilte im Kurznachrichtendienst X mit, finnische Behörden hätten ein Schiff durchsucht, das im Verdacht stehe, einen Kabelschaden im finnischen Meerbusen verursacht zu haben. Die Situation werde in enger Abstimmung mit der Regierung beobachtet. «Finnland ist auf Sicherheitsherausforderungen verschiedener Art vorbereitet und wir werden entsprechend reagieren», so Stubb.
Estlands Regierungschef Kristen Michal sagte dem Sender ERR zufolge, es handle sich den ersten Erkenntnissen nach nicht um ein Schiff der russischen Schattenflotte. Die zuständige estnische Ministerin Liisa Pakosta teilte zudem mit, die Schäden hätten keine Auswirkungen für die Datenverbindungen im Land, da sie durch andere Kabel gesichert seien.