- Bei einem erneuten Angriff im von Terror heimgesuchten westafrikanischen Staat Niger sind nach Regierungsangaben 137 Menschen getötet worden.
- «Bewaffnete Banditen» hätten am Sonntag mehrere Dörfer in der Region Tahoua in Südwesten des Landes angegriffen, wie der Regierungssprecher Zakaria Abdourahaman mitteilte.
- Zuvor war von rund 40 Toten die Rede gewesen.
In der Region wurden inzwischen verstärkte Sicherheitsmassnahmen ergriffen. Zuvor hiess es, Soldaten hätten sich Kämpfe mit den Angreifern geliefert. Zudem werde untersucht, wer hinter dem Angriff steckte, um die Täter vor Gericht zu stellen, sagte Abdourahaman. Er nannte den Angriff «barbarisch» und verurteilte ihn scharf.
«Abscheuliche Angriffe»
Der nigrische Präsident Mohamed Bazoum spreche den Familien der Opfer sein Beileid aus, hiess es. Zuvor hatte auch UNO-Generalsekretär António Guterres die «abscheulichen Angriffe» aufs Schärfste verurteilt.
Im Niger mit seinen rund 23 Millionen Einwohnern und anderen Ländern der Sahelregion sind etliche Terrorgruppen aktiv. Einige haben Al-Qaida oder der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) Treue geschworen.
Die Regierung hat in den wüstenhaften Weiten ausserhalb der Städte wenig Kontrolle. Das nutzen nicht nur dschihadistische Gruppen, sondern auch kriminelle Netzwerke wie Menschenschmuggler aus.
Immer wieder schwere Attacken an der Grenze
In Nigers Nachbarland Mali sind eine UN-Mission sowie eine EU-Ausbildungsmission im Einsatz.
Im Niger kommt es vor allem in den Grenzregionen zu Mali immer wieder zu schweren Attacken. Erst vor einer Woche griffen bewaffnete Unbekannte Zivilisten in der Region Tillabéri an und töteten mindestens 58 Menschen.
Zudem kam es nach der Präsidentenwahl im Niger mehrmals zu grossen Demonstrationen. Ende Februar hatte die Wahlkommission den ehemaligen Aussenminister Mohamed Bazoum mit knapp 56 Prozent der Stimmen zum Sieger erklärt. Herausforderer und Ex-Präsident Mahamane Ousmane sprach von Wahlbetrug und beansprucht den Sieg für sich. Am Sonntag bestätigte das Verfassungsgericht jedoch den Erfolg Bazoums.