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China investiert in ukrainischen Windpark
Aus HeuteMorgen vom 24.10.2019.
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Windpark in der Ukraine China investiert in grossem Stil in europäisches Projekt

In der Ukraine soll einer der grössten Windparks auf dem europäischen Festland entstehen – mit chinesischer Hilfe.

Mehr als 200 Windräder der neuesten Generation sollen sich dereinst in der Zofia Windfarm in der Zentralukraine drehen. Mit einer installierten Leistung von insgesamt 750 Megawatt wäre es einer der leistungsstärksten europäischen Windparks auf dem Festland. Es würde dank einer Investition der staatlichen chinesischen Stromnetzgesellschaft «State Grid» von über einer Milliarde Euro erstellt.

Windräder auf dem Festland.
Legende: Der geplante Windpark würde einer der grössten auf dem europäischen Festland. (Symbolbild) Keystone

750 Megawatt ist zwar zehnmal mehr als heute in der Schweiz an Windkraft installiert ist. Andererseits aber sind etwa in Deutschland, Frankreich oder Spanien heute schon mehrere 10'000 Megawatt Windkraftleistung installiert. Und in Skandinavien entstehen derzeit zwei Windparks von je 1000 Megawatt Leistung.

Eine rentable Investition

Dass der chinesische Staatskonzern nun erstmals in grossem Stil in Europa in die Produktion von grünem Strom einsteigt, ist laut Experten kein Zufall. «Einerseits, weil man durch die tiefen Produktionskosten der Windenergie und den Bedarf an Strom, den es dort gibt, tatsächlich eine rentable Investition machen kann», sagt Rolf Wüstenhagen, Professor für Management Erneuerbarer Energien an der Uni St. Gallen. «Auf der anderen Seite ist das auch eine Frage von geostrategischem Einfluss.»

Jede zweite neue Windturbine wurde in China installiert.
Autor: Rolf Wüstenhagen Professor für Management Erneuerbarer Energien an der Uni St. Gallen

Denn das Projekt in der Ukraine sei Teil der globalen «Belt and Road»-Initiative, mit der China seine Handelspartner wirtschaftlich und auch politisch enger an sich zu binden versuche. China ist laut Wüstenhagen einer der wichtigsten Akteure im weltweiten Geschäft mit der Windkraft.

«Von allen neuen Windturbinen auf der Welt wurde im vergangenen Jahr jede zweite in China installiert», hält er fest. «Chinesische Firmen sind unter den grössten Herstellern von Windturbinen. Das hat eine ganz zentrale Bedeutung für China und man will mit solchen Projekten eben diesen Einfluss auch zunehmend international geltend machen.»

Der Strom aus dem Windpark soll in erster Linie der Stromversorgung in der Ukraine dienen. Diese basiert heute noch zu einem grossen Teil auf Kohlekraftwerken.

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