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Wildtiere versuchen zu überleben trotz Klimawandel
Aus 10 vor 10 vom 19.12.2022.
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Nach dem Weltnaturgipfel Klimawandel bringt auch Schweizer Tiere unter Druck

In einer Zeit, in der die Biodiversität ohnehin schon leidet, kommt der Klimawandel noch dazu, sagen Experten. Auch in der Schweiz geraten wegen veränderter Bedingungen viele Tiere unter Druck.

«Wir müssen die Verantwortung übernehmen für den Schaden, den wir angerichtet haben, und handeln, um es wieder in Ordnung zu bringen», hatte UNO-Generalsekretär António Guterres im Rahmen seiner Eröffnungsrede zur COP15 im kanadischen Montreal gesagt.

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Aus dem Archiv: Der Welt droht ein Massensterben
aus SRF 4 News vom 06.12.2022. Bild: Keystone-SDA
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Auch in der Schweiz ist die Biodiversität Experten zufolge stark unter Druck geraten. Die Klimaerwärmung macht die Angelegenheit dabei nicht besser – im Gegenteil. Verschiedene Aspekte des Klimawandels machen den Tieren zu schaffen.

Lebensräume sollen geschützt werden

Die höheren Temperaturen ziehen nicht nur Tiere aus dem Mittelmeerraum in die Schweiz, die sich hier etablieren. Tiere, die niedrigere Temperaturen mögen, sind in Gefahr. So etwa das Schneehuhn. Dieses lebt im Hochgebirge. Wenn die Temperaturen steigen, verlegt es seinen Lebensraum immer höher hinauf. Doch die Berge sind nicht unendlich hoch – das Schneehuhn verliert seinen Lebensraum.

Schneehuhn
Legende: Überschreitet die Temperatur 15 Grad, wird es dem Schneehuhn zu warm und es zieht sich an schattige Plätze zurück. Getty Images/ullstein bild

Thomas Wirth, Projektleiter Biodiversität bei WWF Schweiz, sagt: «Es ist wichtig, dass die Lebensräume des Schneehuhns geschützt werden. Dass sich die Populationen wenigstens dort halten können.»

Eine weitere Folge des Klimawandels sind Wetterextreme. Durch immer wiederkehrende Hitzewellen im Sommer trocknen die Gewässer aus – oder aber die Wassertemperaturen steigen. Für heimische Fische wie Äschen oder Forellen sind die Temperaturen irgendwann zu hoch – ab ungefähr 26 Grad reagieren sie mit Stress und sterben.

Hier sei es wichtig, den Lebensraum der Tiere zu verbessern, betont Thomas Wirth. Der Mensch müsse tiefere Stellen in den Gewässern schaffen, wo es kühler sei. Zudem sollten Kraftwerke oder andere Hindernisse so gestaltet werden, dass die Fische in kühlere Gefilde wandern könnten.

Siebenschläfer zerstört Vogeleier

Noch ein Problem sind die veränderten Jahreszeiten. Im Frühling wird es immer früher warm. Dadurch wachen Tiere, die Winterschlaf halten, früher auf. Der Siebenschläfer etwa nistet nach dem Winterschlaf in Baumhöhlen, die zuvor von Vögeln zur Aufzucht ihrer Jungen verwendet werden.

Weil der Siebenschläfer nun immer früher aufwacht, beansprucht er diese Höhlen früher für sich – zu einem Zeitpunkt, in denen sie noch von den Vögeln bewohnt sind. Die Folge: Der Siebenschläfer tötet die Jungvögel und macht die Eier kaputt. Ein grosses Problem für die Vogelbestände.

Der Plan: 30 Prozent aller Flächen schützen

«Man kann in der Waldbewirtschaftung schauen, dass es mehr Bäume mit Baumhöhlen gibt. Den Lebensraum also so ausdehnen, dass die beiden Arten, die früher zeitlich aneinander vorbeikamen, heute räumlich aneinander vorbeikommen», sagt Thomas Wirth. Obwohl es Lösungsmöglichkeiten – auch im Klimawandel – gibt, so sei es doch die beste Lösung, den Klimawandel zu stoppen oder zumindest zu verlangsamen, betont der Experte.

Auch beim UNO-Weltnaturgipfel in Montreal sind Verbesserung in Sachen Biodiversität angestrebt worden. So haben sich die rund 200 Staaten am Montag auf eine Abschlusserklärung geeinigt. Darin stellen sie sich unter anderem das Ziel, mindestens 30 Prozent der weltweiten Land- und Meeresflächen bis 2030 unter Schutz zu stellen.

10vor10, 19.12.2022, 21:50 Uhr

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