- Die Volksinitiative «Ja zur Unabhängigkeit – Verwaltungsratsmandate regeln» von den Grünen und der SP scheitert vor dem Nidwaldner Volk.
- Regierungsmitglieder dürfen weiterhin Nebenämter annehmen.
Volksinitiative VR-Mandate Regierungsrat
Kanton Nidwalden: Volksinitiative «Verwaltungsratsmandate regeln»
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JA
5'046 Stimmen
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NEIN
10'035 Stimmen
Im Kanton Nidwalden sind die sieben Regierungsrätinnen und Regierungsräte nicht in einem Vollamt angestellt. Sie arbeiten Teilzeit in einem 80-Prozent-Pensum. Per Gesetz haben sie ausdrücklich die Möglichkeit, einem Nebenverdienst nachzugehen – auch mit einem Verwaltungsratsmandat. Das bleibt auch weiterhin so. Die Stimmbeteiligung betrug 49.2 Prozent.
Die Volksinitiative, die verlangt hatte, dass Regierungsmitglieder Nebenämter nur dann annehmen dürfen, wenn es dem Kanton dient, wurde deutlich abgelehnt. Jedes angestrebte Mandat muss damit nicht erst von der Aufsichtskommission des Landrats, also des Kantonsparlaments, geprüft werden.
Dass die Initiative der Grünen und der SP so klar scheiterte, sei eine Enttäuschung, sagt Alexander Huser von den Grünen: «Es war ein langer politischer Prozess, wir haben viel dafür investiert. Aber wir hatten viel Gegenwind von allen grossen Parteien – von der Mitte bis zur SVP.»
Regierung und Kantonsparlament lehnten das Volksbegehren ab. Sie verwiesen unter anderem von Anfang an auf die Unvereinbarkeits- und Ausstandsregeln. Die Bevölkerung vertraue offenbar der Regierung, freut sich der Nidwaldner Landammann Othmar Filliger: «Die Transparenz ist hier sicher wichtig. Wir legen offen, wer welche Mandate hat.»
Die Diskussion sei aber wahrscheinlich nicht vom Tisch. Vor allem der Aspekt, ob die Arbeit eines Regierungsrates oder einer Regierungsrätin in Nidwalden nicht ein Vollamt sein solle, könnte wieder aufflammen.
Die Regierung wollte zur Initiative einen Gegenvorschlag stellen. «Die Regierung hat immer klar gesagt, dass wir in Wirklichkeit mehr als 100 Prozent arbeiten», so Filliger. Mit einem Vollamt wäre auch der Interessenskonflikt vom Tisch gewesen. Beim Landrat fand dieses Anliegen aber kein Gehör und er lehnte den Gegenvorschlag ab.