Das Wichtigste in Kürze
- Nach dem Nein zur Unternehmenssteuerreform setzt die SP auch bei der anstehenden Rentenreform auf die Stimmen des Mittelstands .
- Die Partei will zusammen mit der CVP einen Rentenzuschlag von 70 Franken .
- Die SVP ist nicht zu Zugeständnissen bereit.
- Die FDP ist der Ansicht, sie sei der SP schon genug entgegengekommen .
Das Nein zur Unternehmenssteuerreform zeige, dass die Leute nicht bereit seien, Reformen zu unterstützen, die nicht ausgewogen, sondern reine Abbauvorlagen seien, sagt SP-Präsident Christian Levrat.
Der Mittelstand habe die Nase voll. Und im Hinblick auf die Rentenreform müsse genau diese Bevölkerungsgruppe wieder besänftigt werden. «Die Auseinandersetzung um den Mittelstand wird sich bei der AHV fortsetzen», sagt Levrat.
Streit um 70 Franken
Die SP kämpft gemeinsam mit der CVP für einen Rentenzuschlag von 70 Franken in der AHV. Der Ständerat hat dieser Variante zugestimmt, FDP und SVP sind jedoch dagegen.
Wir haben schon sehr stark Hand geboten. Ich erwarte von der SP, dass sie auf uns zukommen wird.
Doch gestern haben die Bürgerlichen eine Abstimmungsniederlage eingefahren. Es stellt sich deshalb die Frage, ob sie nun beim nächsten grossen Geschäft, der Rentenreform, zu Zugeständnissen bereit ist. SVP-Präsident Albert Rösti winkt ab: «Wir sind gegen Zugeständnisse, die am Schluss nicht finanzierbar sind.»
Wer kommt auf wen zu?
Auch FDP-Präsidentin Petra Gössi will sich vom Abstimmungssieg der Linken nicht beeindrucken lassen. «Wir sind schon über unseren Schatten gesprungen.» Nun erwarte sie von der SP, dass sie auf die FDP zukomme, sagt Gössi.
Viel Zeit für Diskussionen bleibt dem Parlament nicht mehr: Bis im März soll eine Einigung gefunden sein. Und wie diese beim Mittelstand ankommt, zeigt sich dann in der Abstimmung.