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Anpassung der Impfstrategie Covid-19-Genesene werden nur noch ein Mal geimpft

Guter Schutz für Genesene, und ein Schub für die Impfkampagne: die Kommission für Impffragen zur neuen Impfstrategie.

Am Mittwoch hat der Bundesrat Öffnungsschritte kommuniziert, die so manchen überrascht haben. Neben der emotionalen Diskussion über die Schritte zurück zur Normalität ist fast untergegangen, dass der Bund und die Eidgenössische Kommission für Impffragen die Impfstrategie angepasst haben. Die Änderungen lassen aufhorchen.

Bis jetzt galt: Auch wer eine Corona-Erkrankung durchgemacht hat, wird geimpft wie alle anderen Personen, nämlich zwei Mal. Das soll sich jetzt ändern, sagt Christoph Berger, Präsident der Eidgenössischen Kommission für Impffragen.

Einmal-Impfung bietet guten Schutz

Es gebe mehrere belastbare wissenschaftliche Studien, die zeigten, dass man nach einer Covid-19-Erkrankung sechs Monate oder länger geschützt sei, führt Berger aus: «Es reicht also, wenn man nach sechs Monaten impft. Die zweite Erkenntnis: Es reicht dann auch, nur einmal zu impfen. Es braucht nicht zwei Dosen.»

Denn es sei so, dass die durchgemachte Corona-Krankheit die erste Impfdosis ersetzt, weil sie ähnliches bewirkt. Nämlich die Bildung von Antikörpern, die einen recht guten Schutz vor einer Neuinfektion bieten. Um diesen Schutz noch zu verstärken, mache es aber Sinn, eine Dosis Impfstoff trotzdem noch zu geben.

Das wirkt dann vom Prinzip her gleich, wie die zweite Impfung für Personen, die noch kein Corona hatten. Das ist die sogenannte «Booster-Impfung». Damit wären am Schluss alle auf dem gleichen, guten Stand, was den Impfschutz anbelangt.

Diverse Vorteile der Anpassung

Diese Anpassungen – also nur eine Dosis für Covid-19 Genesene und sechs Monate warten – habe verschiedene Vorteile, sagt Berger. «Es ist nicht nötig, mehr als erforderlich zu impfen. Zudem haben verschiedene Personen, die bereits Covid-19 hatten, auf die zweite Impfung stark reagiert. Das wollen wir mit einer einmaligen Impfung vermeiden.»

Diese Nebenwirkungen waren nicht gravierend, aber lästig. Wer betroffen war fühlte sich beispielsweise während mehrere Tage krank, so wie das auch bei Grippeimpfstoffen vorkommen kann. In der aktuellen Situation ist aber vor allem auch die Einsparung von Impfdosen ein grosser Vorteil.

Beschleunigung der Impfkampagne

Eine wesentliche Zahl an Menschen in der Schweiz habe bereits eine Covid-Erkrankung durchgemacht, erklärt Berger: «Wenn wir diese Personen erst nach sechs Monaten und nur mit einer Dosis impfen und sie damit sehr gut schützen können, haben wir mehr Impfstoff für alle, die jetzt auf eine Impfung warten.»

Eine durchgemachte Erkrankung muss mit einem PCR-Test oder einem medizinischen Schnelltest nachgewiesen werden, der zum Zeitpunkt der Krankheit gemacht wurde. Antikörper-Tests werden nicht akzeptiert. Damit werden hunderttausende von Impfdosen frei, die für noch nicht Infizierte eingesetzt werden können. Das könnte der Impfkampagne jetzt neuen Schub verleihen.

Quelle: Bundesrat, 14.04.2021 Das hat der Bundesrat am 14. April beschlossen Private Treffen drinnen mit maximal 10 Personen Geschlossen:Restaurants und Bars (drinnen), Discos, Tanzlokale, Wellness-/Freizeitbäder (drinnen) Homeoffice-Pflicht Ausgedehnte Maskenpflicht Präsenzunterricht an Hochschulen wieder möglich.Maximal 50 Personen. Gilt für Hochschulen undErwachsenenbildung. Wettkämpfe im Amateursport mit max. 15 Personen.Gilt nur für Sportarten ohne Körperkontakt. Regeln für Sport und Kultur (mit Ausnahmen für unter 20-Jährige) 20 Empfehlung: Lassen Sie sich testen! Lockerungen ab dem 19. April Weiterhin gilt Wieder geöffnet:• Restaurants und Bars draussen• Freizeit- und Kulturbetriebe (auch drinnen)• Sportanlagen (auch drinnen) Veranstaltungen wieder möglich:• Generell maximal 15 Personen• Mit Publikum drinnen: Maximal 50 Personen resp. 1/3 der Kapazität• Mit Publikum draussen: Maximal 100 Personen resp. 1/3 der Kapazität

Rendez-vous vom 15.04.2021, 12:30 Uhr

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