- Die Schweiz will mit den USA und 35 weiteren Staaten die friedliche Erforschung des Weltraums vorantreiben.
- Bundesrat Guy Parmelin hat deshalb im Nasa-Hauptquartier in der US-Hauptstadt Washington das Artemis-Abkommen unterzeichnet.
- Der Verwaltungsrat US-Weltraumbehörde Nasa, Bill Nelson, bezeichnete die Unterzeichnung als «grossen Schritt in der himmlischen Partnerschaft» zwischen der Schweiz und den USA.
Die früheren Nasa-Astronauten seien nicht nur mit hervorragenden Schweizer Experimenten unterwegs gewesen, sagte Nelson, sondern auch mit einem hervorragenden Schweizer Kollegen: Claude Nicollier, der erste Schweizer Astronaut, sei viermal mit dem Space Shuttle geflogen.
Parmelin wies darauf hin, dass mit dem 35-jährigen Marco Sieber wieder ein Schweizer unter den Artemis-Astronauten ist. Wann und ob Sieber den Mond betreten darf, steht noch nicht fest. Zuerst stehe für ihn wohl eine sechsmonatige Mission auf der Internationalen Raumstation ISS auf dem Programm, sagte Sieber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA in Washington.
Nachhaltige Präsenz auf dem Mond
Das Artemis-Abkommen solle eine Schlüsselrolle dabei spielen, noch in diesem Jahrzehnt eine nachhaltige und robuste Präsenz auf dem Mond zu erreichen und gleichzeitig die Durchführung einer historischen bemannten Mission zum Mars vorzubereiten. Dass bereits seine Generation von Astronauten zum Mars fliegen wird, bezweifelt Sieber aber.
Zusammen mit sieben weiteren Staaten hatten die USA 2020 die Artemis-Vereinbarung beschlossen. Da zahlreiche Länder und Privatunternehmen Missionen und Operationen rund um den Mond durchführen, sind gemeinsame Grundsätze für die zivile Erforschung und Nutzung des Weltraums erforderlich.
Die Schweiz hat den nicht bindenden Vertrag als 37. Nation unterzeichnet. China und Russland sind beide nicht Mitglieder des Abkommens. Dieses wurde in Abstimmung mit dem UNO-Weltraumvertrag erarbeitet. Nasa-Vertreter Nelson sagte, das Abkommen sorge dafür, dass die Zukunft den Ländern gehöre, die den Kosmos offen, sicher und in Frieden erforschen.
Schweiz hat im Weltraum viel zu bieten
Parmelin sagte bei der Unterzeichnung, in Sachen Raumfahrt habe die Schweiz viel zu bieten: exzellente Wissenschaftler, hochinnovative und wettbewerbsfähige Unternehmen, eine neue Raumfahrtpolitik und bald ein erstes Raumfahrtgesetz.
In der Raumfahrt blicken die USA und die Schweiz auf eine lange Geschichte erfolgreicher Zusammenarbeit zurück. Eines der ersten wissenschaftlichen Experimente der Apollo-11-Mission auf dem Mond war unter anderem ein Sonnenwindsegel der Universität Bern. Darüber hinaus sind beide Länder beteiligt an der internationalen Raumstation ISS.