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Ausweitung Covid-Zertifikat Weitere Entscheide zum «Schweizer Zertifikat» stehen an

Der Bundesrat hat vor 14 Tagen eine Reihe von Vorschlägen in die Vernehmlassung bei den Kantonen geschickt. In der Zwischenzeit hat sich die epidemiologische Lage allerdings verändert. Heute entscheidet die Landesregierung, welche Massnahmen ergriffen werden sollen. Reagiert haben die Kantone vor allem bei diesen drei Vorschlägen.

Zugang zum Zertifikat neu auch mit Antikörpertest:

Derzeit können Covid-Zertifikate nur für Personen ausgestellt werden, die ihre Genesung mit einem PCR-Test belegen können. Künftig sollen die Schweizer Zertifikate auch für Personen ausgestellt werden, die einen positiven Antikörpertest vorlegen können. Gleichzeitig soll die Gültigkeitsdauer aller bislang ausgestellten Zertifikate für Genesene mit PCR-Test von 180 auf 365 Tage verdoppelt werden.

  • Dieser Vorschlag kommt bei den meisten Kantonen gut an. Zürich beispielsweise begrüsst den Vorschlag des Bundesrats, gibt aber zu bedenken, dass damit «die Impfoffensive geschwächt werde» und empfiehlt eine kürzere Gültigkeitsdauer. Dies befürchtet auch der Kanton Aargau.
  • Vorbehalte haben einige Kantone in Bezug auf die Antikörpertests, mit denen eine vergangene Covid-Infektion belegt werden kann. «Dabei muss sichergestellt werden, dass nur validierte Tests zu einem Zertifikat führen, um Missbrauch zu verhindern», schreibt etwa der Kanton Zug.
  • Die Verlängerung der Zertifikats-Dauer auf 365 begrüssen einige Kantone, auch wenn dieses verlängerte Zertifikat nur in der Schweiz gültig ist.

Zertifikat für Personen, die sich nicht impfen und testen lassen können:

Personen, die sich aus medizinischen Gründen weder impfen noch testen lassen können, haben bereits heute Zugang zu Betrieben, Einrichtungen und Veranstaltungen mit Covid-Zertifikatspflicht. Künftig sollen auch diese Personen ein maschinenlesbares Schweizer Covid-Zertifikat mit einer Gültigkeitsdauer von 365 Tagen erhalten.

  • Die Kantone Genf, Waadt, Graubünden oder Basel-Land beispielsweise lehnen diese Pläne ab. Die kritischen Kantone befürchten ein grosses Missbrauchspotential. Einige Kantone wie etwa Glarus schlagen vor, dass betroffene Personen sich weiterhin gratis testen lassen können.

Zertifikat für Touristinnen und Touristen:

Aktuell erhalten ein Covid-Zertifikat nur Touristinnen und Touristen, die im Ausland mit einem von Swissmedic oder der EU-Behörde EMA zugelassenen Impfstoff geimpft wurden. Zur Unterstützung von Wirtschaft und Tourismus sollen künftig auch alle Touristen, die im Ausland mit einem von der WHO zugelassenen Impfstoff geimpft wurden, Zugang zum Schweizer Zertifikat erhalten.

  • Dies stösst auf offene Ohren bei den Kantonen.

10 vor 10, 01.11.2021, 21:50 Uhr ; 

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