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Nachwuchsmangel bei Schweizer Bergführern
Aus HeuteMorgen vom 17.10.2019.
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Bergführern fehlt Nachwuchs «Der durchschnittliche Bergführer ist 51 Jahre alt»

Schweizer Bergführer beklagen Nachwuchsmangel. Und der hat viele Gründe, sagt Verbandschef Marco Mehli.

Im Oberengadin hat sich der Winter kürzlich mit einem Schneegestöber ein erstes Mal zurückgemeldet. In La Punt steht für Marco Mehli, den Präsidenten des Schweizerischen Bergführerverbandes, die Zwischensaison bevor.

Er liebt seinen Beruf und zählt in seinem Verband rund 1200 aktive Bergführerinnen und Bergführer. Dabei weist er auch auf eine Entwicklung der letzten Jahre hin: «Tatsache ist aber, dass der Schweizer Bergführer immer älter wird. Der durchschnittliche Schweizer Bergführer ist heute rund 51 Jahre alt.»

Es kämen zwar auch Junge nach, in diesem Jahr sind es 25. Und doch: «Um die Anzahl Bergführer halten zu können, müssten wir etwa 30 pro Jahr haben.» In den letzten Jahren haben meist spürbar weniger Personen die anspruchsvolle Ausbildung absolviert. Sie geht mit Gesamtkosten von rund 30'000 Franken ins Geld, auch wenn der Bund rund ein Drittel der Kosten übernimmt.

«Ein Beruf, der sehr viel fordert»

Das Hobby zum Beruf zu machen hat noch weitere Knackpunkte, wie der 64-jährige Bündner Verbandspräsident erklärt: «Es ist ein Beruf, der relativ viel fordert, sowohl vom Körper als auch von jemandem, der Familie hat.» Familienväter seien in der Hochsaison nicht sehr viel zuhause. All diese Sachen machten den Beruf für einen jungen Menschen heute vielleicht nicht mehr ganz so attraktiv. Mehli spricht übrigens nicht zufällig stets von Männern, denn Frauen gibt es kaum.

Der Beruf des Bergführers ist stark wetterabhängig: Das birgt finanzielle Risiken: «Wir sind heute ein bisschen verwöhnt. Unser Lebensstandard ist sehr hoch. Und an diesen kann dann vielleicht nicht gerade jeder anknüpfen.»

Viele haben noch einen Zweit-Job

Eine Umfrage im Verband hat kürzlich ergeben, dass rund 70 Prozent der Bergführerinnen und Bergführer noch einem anderen Beruf nachgehen. Vor allem die älteren Verbandsmitglieder setzen auf eine zweite Einnahmequelle, etwa als Handwerker, Sportartikelverkäufer oder – wie Mehli lange Zeit – als Helikopter-Pilot.

Trotz aller Anstrengungen und Risiken, die den Nachwuchs abschrecken, für Mehli ist klar: «Das ist der schönste Beruf, den man sich vorstellen kann.»

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Aus dem Archiv: Es gibt immer weniger Bergführer
Aus SRF News vom 21.02.2018.
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