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Bundesratsanwärter Hegglin Der gestrauchelte Favorit

Er schien für ein CVP-Bundesrats-Ticket gesetzt – und wurde doch nicht berücksichtigt. Peter Hegglin sucht die Gründe.

Im Vorfeld der Fraktionstreffen von gestern Freitag sind oft zwei Namen als Favoriten für das Bundesrats-Ticket der CVP gefallen: Peter Hegglin und Viola Amherd. Doch der Zuger Ständerat Peter Hegglin schaffte die Nomination nicht. Warum, bleibt vorerst offen.

Als erster Kandidatur Interesse angemeldet

Peter Hegglin war der erste aus der CVP, der nach der Rücktritts-Ankündigung von Bundesrätin Doris Leuthard seine Kandidatur bekanntgegeben hat.

Ich akzeptiere dies, respektiere den Entscheid.
Autor: Peter Hegglin CVP-Ständerat aus Zug

Gestern nun – mit dem Zweier-Ticket Viola Amherd und Heidi Zgraggen – war Schluss für den Zuger Ständerat im Bundesratskarussel: «Jetzt bin ich nicht auf dem Ticket. Ich akzeptiere dies, respektiere den Entscheid. Und für mich ist das Thema eigentlich abgeschlossen», sagt er gegenüber SRF.

CVP schweigt zu internen Diskussionen

Als früherer Finanzdirektor von Zug und Präsident der Finanzdirektoren-Konferenz war er bereits vor seinem Ständeratsmandat in Bern bekannt und vernetzt, weshalb er auch jetzt zum Favoritenkreis gezählt wurde.

Dass man jetzt mit einem Frauen-Ticket garantieren möchte, dass die CVP mit einer Frau im Bundesrat vertreten ist ... das sind Überlegungen, die man sicher machen darf oder auch machen soll.
Autor: Peter Hegglin CVP-Ständerat aus Zug

Hat er sich zu früh exponiert? War sein Auftreten in der parteiinternen Ausmarchung zu forsch? Oder war es ein Nachteil, dass er mit seinen Fremdsprachenkenntnissen nicht an seine Mitstreiterinnen herankam? Das bleibt offen – auch darum, weil die CVP zu den internen Diskussionen von gestern schweigt.

Taktische Überlegungen denkbar

Peter Hegglin sagt, der Entscheid nach den Anhörungen sei schnell gefallen. Er schliesse nicht aus, dass taktische Überlegungen dahinter steckten: «Dass man jetzt mit einem Frauen-Ticket garantieren möchte, dass die CVP mit einer Frau im Bundesrat vertreten ist. Wahrscheinlich war so eine Absicht vorhanden. Aber ich möchte das jetzt nicht kritisieren, sondern das sind Überlegungen, die man sicher machen darf oder auch machen soll.»

Die CVP-Spitze sagte lediglich: der Entscheid für ein Zweier-Ticket sei gestern gefallen, die Wahl für die beiden Ticket-Plätze sei frei und ohne Vorgaben nach Geschlecht erfolgt.

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