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Corona-Krise: Geringere Einnahmen für die AHV?
Aus Echo der Zeit vom 28.03.2020. Bild: Keystone
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Chef des AHV-Ausgleichsfonds Trotz Coronavirus: «Niemand soll sich Sorgen um AHV-Rente machen»

Die AHV verfüge über genügend Liquidität, versichert Eric Breval, Chef des AHV-Anlagefonds.

Die AHV ist ein Umlageverfahren. Das bedeutet: Mit den monatlichen Einnahmen bezahlen die AHV-Ausgleichskassen direkt die Renten der rund 2.3 Millionen AHV-Rentner und -Rentnerinnen. Was aber passiert, wenn die AHV-Einnahmen wegen der Corona-Krise nun plötzlich sinken?

Momentan nimmt die AHV circa vier Milliarden Franken monatlich ein und gibt vier Milliarden Franken aus. Die Rechnung geht also just auf. Doch wenn die Lohnsumme der gesamten Wirtschaft in Folge der Corona-Krise sinkt – und daran zweifelt niemand – dann sinken bei der AHV auch die Einnahmen durch Lohnbeiträge. Diese machen drei Viertel der AHV-Einnahmen aus.

Defizite wohl durch das Jahr hindurch

«Es ist richtig, dass die Einnahmen wesentlich tiefer sein werden, und dass diese zurzeit oder in den letzten Jahren ungefähr ausgeglichen waren mit den Ausgaben – und die Ausgaben werden sich kaum ändern», sagt Eric Breval, Chef des AHV-Ausgleichsfonds.

Abschätzen, wie gross der Einnahmeverlust wegen der Corona-Krise sein könnte, will Breval nicht. Aber man werde wohl durch das ganze Jahr hindurch monatliche Defizite haben, glaubt er.

Dazu eine vereinfachte Modellrechnung: Angenommen, die Einnahmen der AHV würden um zehn Prozent sinken, dann fehlten ihr monatlich rund 400 Millionen Franken. Das sind zehn Prozent der monatlichen Rentenzahlungen.

Breval: Die AHV ist liquide

Um die Rente bangen müsse aber trotzdem niemand, versichert AHV-Chef Breval. Denn die Defizite könne man problemlos zahlen, weil die AHV genügend Liquidität habe. Es gebe einen Cash-Bestand von vier bis fünf Milliarden Franken, dazu kämen Anlagen von etwa 30 Milliarden Franken.

Alleine der Cash-Bestand des AHV-Fonds würde also ausreichen, um ein Defizit von zehn Prozent für mindestens zehn Monate zu finanzieren. Zur Not könne man auch Kapitalanlagen verkaufen, sagt Eric Breval.

Aber trifft die Corona-Krise die AHV nicht im dümmsten Moment, weil aktuell viele Babyboomer in Rente gehen? Diese Frage bejaht Breval. «Die kommenden Jahre werden für die AHV aus demografischen Gründen immer schwieriger werden», so der Chef des AHV-Ausgleichsfonds. Daher sei nicht ideal, was momentan in der Welt passiere.

Alle Renten werden bezahlt – nicht nur für April, sondern für dieses Jahr und die kommenden Jahre.
Autor: Eric Breval Chef des AHV-Ausgleichsfonds

Trotzdem bleibt Eric Breval gelassen. Und dies nicht, weil er von Natur aus ein Optimist sei, wie er selber sagt, sondern weil er die AHV-Finanzen genau kenne. Breval ist überzeugt: «Alle Renten werden bezahlt – und zwar nicht nur für April, sondern für dieses Jahr und die kommenden Jahre.» Niemand solle sich Sorgen um seine AHV-Rente machen.

Das Gleiche gilt übrigens auch für Pensionskassenrenten. Die Pensionskassen leiden zwar unter den starken Schwankungen der Börse, aber die laufenden Renten sind davon nicht beeinträchtigt. Zudem wird bei den Pensionskassen erst Ende Jahr Kassensturz gemacht. Erst dann wird der vielsagende Deckungsgrad berechnet, der zeigt, wie gut die Rentenversprechen durch Kapitalanlagen gedeckt sind. Und bis Ende Jahr kann am Kapitalmarkt noch viel passieren.

Echo der Zeit, 28.03.2020, 18 Uhr

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