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Christbaum-Recycling Weihnachtsbäume am Strassenrand entsorgen? Das muss nicht sein!

Tausende Tannenbäume werden nach Weihnachten entsorgt – obwohl man sie gut weiterverwenden könnte. Einige Ideen.

Jedes Jahr werden bis zu 1.4 Millionen Christbäume in der Schweiz verkauft. Und wenige Tage nach Weihnachten liegen sie dann zu Tausenden auf den Strassen und werden entsorgt.

Ein Tannenbaum liegt neben grünen Abfallcontainern.
Legende: Wie hier in Genf können Christbäume vielerorts in der Schweiz mit den gewöhnlichen Grünabfällen entsorgt werden. KEYSTONE/Salvatore Di Nolfi

Die meisten davon landen wohl in einem Entsorgungsbetrieb und werden dort für die Wärme- und Stromversorgung verbrannt. Doch es gibt auch einfache Lösungen, um den Baum weiterzuverwenden.

Holz des Baumes im Garten nutzen

Im Januar und Februar könnte es nochmals richtig kalt werden. Mit den Ästen des Christbaums kann man seine Beete im Garten bedecken – und so die Gartenpflanzen etwas vor Wind und Kälte schützen. Netter Nebeneffekt: Die Tannenzweige sind ein toller Schutz vor Schnecken, denn diese mögen den intensiven Geruch nicht.

Sollte Schnee oder Wind den Pflanzen im Garten zu schaffen machen, dann erfüllen die Äste der Bäume als Stützen einen Zweck. Das Holz des Christbaums lässt sich aber auch gut trocknen – mindestens ein Jahr lang – und dann zum Einheizen des Holzofens oder des Lagerfeuers draussen verwenden.

Ein Mann in Uniform steht vor einem brennenden Haufen von Bäumen.
Legende: Ein Spektakel für Gross und Klein: Im Zürcherischen Watt werden traditionell im Januar private Weihnachtsbäume verbrannt – begleitet von der Feuerwehr und Schaulustigen. KEYSTONE/Michael Buholzer

Zu kleinen Schnitzeln verarbeitet, kann das Holz des Weihnachtsbaumes zudem als Mulch, also als zusätzliche Materialschicht auf der Erde, oder Belag für Gartenwege dienen. Wer seinen Baum zu feinen Holzspänen zerkleinert, kann ihn aber auch kompostieren.

Tee und Badezusatz aus den Nadeln machen

Fichten- und Kiefernnadeln helfen wegen ihres Vitamin-C-Gehalts und ihrer beruhigenden Eigenschaften gut gegen Erkältungen und Frühjahrsmüdigkeit. Einfach einen Teelöffel voller kleingeschnittener Nadeln in eine Tasse mit heissem Wasser geben, den Tee rund zehn Minuten ziehen lassen – und geniessen.

Eine Pfanne mit Tomaten und anderem Gemüse, auf dem Tannennadeln liegen..
Legende: Tannennadel-Glace, -Sirup, -Butter oder -Topping: Im Internet finden sich dutzende Rezepte, in denen sauber gewaschene Nadeln von unbehandelten Christbäumen verwendet werden können. IMAGO/Frank Sorge

Aus Tannen-, Kiefern- oder Fichtennadeln lässt sich auch gut ein Badezusatz herstellen. Dazu rund 100 Gramm Nadeln während mindestens zehn Minuten in Wasser aufkochen und den fertigen Sud durch ein Sieb ins Badewasser geben. Die ätherischen Öle in den Tannennadeln wirken entspannend und schleimlösend.

Christbaum bitte nicht in den See werfen oder dem Zoo spenden

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Ein kleiner Tannenbaum mit Fischlaich am Seegrund.
Legende: Highland Fishing/KM9/Karl Moser

In den Schweizer Gewässern gab es in vergangenen Jahren immer weniger gute Laichplätze für Fische. Um dem Gegensteuer zu geben, setzten verschiedene Fischereivereine und Behörden auf ein bewährtes Konzept: die Versenkung von Tannenbäumen im See. Die alten Christbäume dienten so während der Laichzeit als Laichhilfen. Zudem eigneten sich die Totholzstrukturen als Nahrungsgrundlage und Deckungsmöglichkeit für bestimmte Fischarten.

«Wir haben unsere Christbäume schon zusammengeführt», sagt Martin Fischer vom Sportfischerverein Hallwilersee. Und auch am Thunersee ist man nicht mehr auf Spenden angewiesen. Dort wurde das «Eglibaum-Projekt» 2021 nach mehreren Jahren abgeschlossen. «Es war ein voller Erfolg», sagt Daniel Ducret, Präsident des Berner Fischervereins «Highland Fishing». Insgesamt sei eine Fläche von etwa der Grösse eines Fussballfelds am Seegrund mit Bäumen versehen worden. Im Moment brauche es keine mehr, vielleicht gebe es aber in einigen Jahren wieder Bedarf. Aber Achtung: Christbäume dürfen sowieso nicht einfach von privaten Personen im See entsorgt werden.

Ein Gaumenschmaus für Elefanten und Co.

Nicht nur Menschen erfreuen sich an einer stattlichen Tanne – auch Tieren können schöne Bäume Freude bereiten. So setzen etwa der Zoo Zürich und der Zoo Basel seit einigen Jahren auf ein bewährtes Konzept: Weihnachtsbäume, die im Handel keine Abnehmer gefunden haben, werden in den Zoos den Tieren verfüttert .

Die Tannen müssen aber unbehandelt und ungebraucht sein, damit sich die Tiere nicht an vergessenen Drähten oder Christbaumschmuck verletzen. Aus privater Hand nehmen die Zoos daher aus Sicherheitsgründen keine Christbäume entgegen.

Alte Bäume für nachhaltige Wärme und Böden

In Basel kann man seinen Christbaum zwar auch neben dem Sack für den Hauskehricht – dem «Bebbi-Sagg» – entsorgen, doch es geht auch anders: Baslerinnen und Basler können im Rahmen des Projekts « Aus Weihnachtsbäumen wird wieder Pflanzenkohle » in der ersten Januarwoche alte Bäume an verschiedenen Standorten abgeben – und Gutes tun.

Aus den alten Bäumen entsteht in einer besonderen Anlage CO2-negative Wärme für das Fernwärmenetz. Wer einen Baum abgibt, erhält zudem vier Liter Pflanzenkohle. In Kombination mit Kompost oder Flüssigdünger verbessert sie auf nachhaltige Weise die Bodenqualität im eigenen Garten. Das CO2 wird so nicht wieder an die Atmosphäre abgegeben.

Aus dem Baum wird ein Bastelprojekt

Wer noch nicht überzeugt ist: Das Holz von Nadelgehölzen wie Tanne und Fichte ist relativ weich und daher für Schnitzarbeiten geeignet. Wie wär's mit einem Winter-Bastelprojekt?

Als Weihnachtsmänner bemalte Äste.
Legende: Aus den alten Ästen oder dem Baumstamm kann man handgemachte Nikolausfiguren fürs nächste Jahr vorproduzieren. IMAGO/Bihlmayerfotografie

Aus Tannenholz können schöne Untersetzer, Namensschilder oder Wanddekorationen entstehen. Und aus schräg abgeschnittenen Stämmen oder Ästen werden herzige Holzzwerge.

Regionaljournal Basel, 23.12.2023, 17:30 Uhr ; 

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