Es war in Basel bekannt als «Dauerprovisorium»: das Club- und Konzertlokal Kuppel beim Zoo Basel. Vor rund 30 Jahren wurde das Holzgebäude mit der markanten Dachkonstruktion errichtet. Danach folgten viele Jahre in Ungewissheit für die Betreiber. Lange war nämlich unklar, was die Stadt mit der Parzelle beim sogenannten Nachtigallenwäldeli vorhatte, ob allenfalls der Zoo Basel erweitert wird.
Der Basler Jugend war der Zustand als Provisorium egal: In der Kuppel wurde getanzt, musiziert und gefeiert bis in die frühen Morgenstunden. Das Lokal hatte seinen festen Platz in der regionalen Ausgehszene mit Konzerten, Partys und anderen Veranstaltungen.
Diese Zeit endete abrupt im Jahr 2016, als die Kuppel abgerissen wurde, ohne eine konkrete Nachfolgelösung. Erneut folgten Jahre der Ungewissheit. Erst nach längerem Hin und Her zwischen Stadt und Betreibern wurde das Neubauprojekt von einer Stiftung übernommen. Nun ist sie fertig: die neue Kuppel.
«Die neue Kuppel soll dort anknüpfen, wo die alte aufgehört hat, nämlich dass junge Menschen sie mit Leben füllen», sagt Tobit Schäfer, Präsident der Stiftung, die hinter dem Neubau steht.
Viele werden eine Art Déjà-vu-Erlebnis haben.
Die neue Kuppel bietet Platz für bis zu 600 Personen. Im markanten Neubau befinden sich ein Konzertlokal, ein Club für 180 Besucherinnen und Besucher, ein Bistro mit 50 Plätzen. Von aussen ist der Neubau kaum als Club und Konzertlokal zu erkennen.
Eine Ähnlichkeit zur alten Kuppel ist jedoch klar erkennbar. Dies sei Zufall, so Schäfer, der selber als Jugendlicher viel Zeit in der Kuppel verbrachte: «Viele werden eine Art Déjà-vu-Erlebnis haben». Neu ist auch ein Untergeschoss: Hier befinden sich acht Übungsräume für Bands.
Die entscheidende Frage ist: Kann die neue Kuppel an ihre guten alten Zeiten anknüpfen oder ist sie seit der Schliessung vor rund acht Jahren in Vergessenheit geraten? Wie wirkt sich das Ausgehverhalten der Jugend seit Corona, das viele Clubbetreiber beklagen, aus? Schäfer räumt ein, dass sich die Basler Clublandschaft in einem starken Umbruch befindet und viele Lokale mit schwindenden Besucherzahlen kämpfen.
Kommt die Basler Jugend zurück?
Er ist aber überzeugt, dass die Nachfrage nach einem Club mit Platz für 600 Personen in Basel gegeben ist. «Die Kuppel wird ein neues Publikum finden müssen, weil von den Nostalgikerinnen und Nostalgikern, wie ich einer bin, wird sie am Schluss nicht leben können.»
Man erhoffe sich, eine Nische zu finden, die andere Clubs nicht mehr bedienen. Wie das Programm in der neuen Kuppel genau aussieht, dazu konnten die neuen Betreiber an einem Besichtigungstermin für die Medien noch nichts sagen. «Ein breites Programm mit viel Platz für Pop-Rock, Hip-Hop oder elektronische Musik», so die Vorstellung der neuen Betreiber. Geplant sei ein regelmässiger Betrieb mit zwei bis drei Veranstaltungen pro Woche.
Die Kuppel ist hier zum Bleiben.
Gefeiert wird die neue Kuppel Mitte Oktober mit einem grossen Eröffnungsfest. Der regelmässige Betrieb beginnt dann im Januar 2025 – ab dann nicht mehr als Dauerprovisorium. Die neue Kuppel soll Jahrzehnte bestehen, sagt Schäfer: «Die Kuppel ist hier zum Bleiben.»