Steigende Fallzahlen – Mutationen dominieren: Der Trend der steigenden Fallzahlen hält seit Februar an. «Es ist anzunehmen, dass sich in weniger als drei Wochen die Fallzahlen verdoppeln. Alle Kantone haben eine Reproduktionszahl von über 1», sagte Mathys.
Der Anstieg der Fälle bei den jüngeren Menschen werde sich zunehmend auf ältere Personen verlagern. Es bestehe entsprechend die Gefahr, dass der Druck auf die Spitäler wieder steige.
Neun von zehn Infektionen seien auf die britische Variante zurückzuführen. Die Variante aus Südafrika ist bisher 200 Mal in der Schweiz nachgewiesen worden, bei der brasilianischen Variante wurden 7 Fälle nachgewiesen.
Impfnachweis soll international gültig sein: Der international anerkannte Impfnachweis kommt bis im Sommer. Einen genaueren Zeitpunkt konnte das Bundesamt für Gesundheit (BAG) nicht angeben. Die Schweiz will die Vorgaben der EU einhalten, um die internationale Anerkennung des Zertifikats zu gewährleisten.
Grundsätzlich soll es so rasch wie möglich ein Zertifikat geben. «Wir arbeiten mit Hochdruck daran, dass dieses Covid-19-Zertifikat bis im Sommer bereitsteht», sagte Patrick Mathys, Leiter Sektion Krisenbewältigung und internationale Zusammenarbeit beim BAG.
Das BAG prüfe derzeit verschiedene technische Lösungen, die für die Schweiz am besten umsetzbar seien und gleichzeitig international akzeptiert würden.
Apotheken bereiten sich auf Selbsttest-Abgabe vor: Über die Krankenkassenkarte können die Apotheken nachvollziehen, ob eine Person ihre monatliche Ration von fünf Gratis-Selbsttest schon bezogen hat. Die Leute werden auch darüber informiert, dass sie nur fünf Gratistests pro Monat zugute haben.
«Wir hoffen, dass die Leute sich solidarisch verhalten», sagte Martine Ruggli, Präsidentin des Schweizerischen Apothekerverbands Pharmasuisse, am Dienstag vor den Medien in Bern. «Über die Krankenkassenkarte können wir nachvollziehen, ob eine Person ihre Ration schon bezogen hat.»
Wie umgehen mit der brasilianischen Mutation: Das Unterbrechen von Flugverbindungen nach Brasilien ist für die Schweiz derzeit kein Thema. Sollten jedoch die europäischen Nachbarländer Massnahmen beschliessen, würde sich die Schweiz anschliessen, wie Patrick Mathys erklärte.
Er betonte, dass man die Situation sehr aufmerksam verfolge. Das brasilianische Gesundheitssystem stehe kurz vor dem Kollaps.
Von der brasilianischen Virusvariante habe man in der Schweiz bisher allerdings lediglich sieben Fälle festgestellt. Sollte sich diese Variante aber weiter verbreiten, werde man sich Massnahmen überlegen.