Das Wichtigste in Kürze:
- Die neuen Tarife der Stromversorger zeigen: die Preise bleiben im Grossen und Ganzen stabil.
- In vielen Regionen werden die Tarife also auch weiterhin günstig bleiben.
- Das ruft Kritiker auf den Plan, die die mangelnden Anreize zum Stromsparen durch zu geringe Kosten monieren.
Die Strompreise für die Haushalte in der Schweiz bleiben nächstes Jahr mehr oder weniger stabil. Dies zeigt ein Blick auf die neuen Tarife, die die Stromversorger bis gestern – Ende August – bekanntgeben mussten.
Preise für Grundversorgung konstant
Anders gesagt: Die Strompreise bleiben tief – und tief bleibt damit auch der Anreiz, Strom zu sparen. Im gesamtschweizerischen Mittel bleiben die Preise für die Haushalte in der Grundversorgung konstant. Das schreibt der Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen aufgrund einer Umfrage bei seinen Mitgliedern.
Freilich kann es je nach Versorgungsgebiet steigende oder sinkende Preise geben: Repower in Graubünden etwa senkt seine Tarife um 4,5 Prozent, die Centralschweizerischen Kraftwerke gar um zehn Prozent. Anderseits werden die Zähler in Biel nächstes Jahr im Schnitt neun Prozent mehr anzeigen, und auch in Zug steigen die Tarife leicht an.
Grundsätzlich bieten tiefe Strompreise wenig Anreiz Strom zu sparen.
Doch egal, ob einige Prozent höher oder tiefer – die Strompreise in der Schweiz seien grundsätzlich zu tief, meint Felix Nipkow von der Schweizerischen Energiestiftung: «Grundsätzlich bieten tiefe Strompreise wenig Anreiz Strom zu sparen. Eine vierköpfige Familie gibt im Schnitt weniger als 1000 Franken für Strom aus. Und ob das dann zehn Prozent mehr oder weniger sind, das spielt am Ende des Tages keine Rolle.»
Und doch lohne es sich auch bei einer Stromrechnung von 1000 Franken im Jahr, genau hinzuschauen und etwa beim Kauf eines neuen Kühlschranks oder eines Fernsehers auf einen möglichst tiefen Verbrauch zu achten: «Sogar bei den heutigen tiefen Preisen lohnt es sich, ein altes Gerät, das man ersetzen muss, mit dem energie-effizientestem neuen Gerät zu ersetzen. In der Regel sind diese modernen und effizienten Geräte ein bisschen teurer als weniger effiziente Geräte. Aber innert weniger Jahre haben sie das amortisiert und sparen Geld damit.»
Verbrauch pro Kopf gesunken
Dasselbe gelte auch für die Stromsparlampen, die zwar etwas teurer seien, langfristig aber nicht nur Strom sparten, sondern auch Geld, erklärt Nipkow.
Und insgesamt zeigt ein Blick in die Statistik: Trotz tiefer Tarife ist der Stromverbrauch in den letzten Jahren pro Kopf um rund zehn Prozent gesunken.