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Entscheid am Mittwoch «Slowdown» statt Lockdown: Bund und Kantone stimmen Massnahmen ab

Die kantonalen Gesundheitsdirektoren haben sich am Donnerstag erneut mit Vertretern des Bundes getroffen. An der Medienkonferenz informierte Innenminister über die Gespräche: Man habe eine Lagebeurteilung vorgenommen – die Lage sei ernst.

Berset betonte, dass die «besondere Lage» aufrechterhalten werde, sodass die Kantone jederzeit ein Mitspracherecht haben. Übers Wochenende werde gemeinsam evaluiert, welche weitere Massnahmen es brauche. «Der Bundesrat entscheidet dann am Mittwoch.»

Berset: «Corona-Schnelltests sind bald im Einsatz»

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Laut Gesundheitsminister Alain Berset werden auch in der Schweiz bald Corona-Schnelltests zum Einsatz kommen. «Wir haben diese Tests evaluiert, die Resultate sehen gut aus.»

Trotzdem bestünden noch einige grosse Herausforderungen. So sei derzeit noch offen, wie und an wen die Schnelltests verteilt werden sollen, sagte Berset vor den Bundeshausmedien. Auch die Frage, wie die Meldungen erfasst werden sollen, sei noch nicht geklärt. Berset sagte, dass die Antworten nun bei einer Konsultation der Kantone gefunden werden sollen.

«Alle Testenden ans System anzuschliessen, wird eine grosse Herausforderung sein», ergänzte Stefan Kuster vom Bundesamt für Gesundheit (BAG).

Bezüglich Testkapazitäten gebe es derzeit kein Problem, sagte Berset weiter. «Wir haben genügend Tests.» Jedoch würde nicht genügend Material zur Verfügung stehen, um Angestellte in Firmen und Personen an der Grenze testen zu können.

Berset: Weitere Massnahmen notwendig

Der Gesundheitsminister liess durchblicken, dass weitere nationale Massnahmen notwendig sein werden. «Das Virus wird sich nicht an Kantonsgrenzen halten», sagte er vor den Bundeshausmedien. Die Situation sei weiterhin ernst. Die Corona-Fälle und die Spitaleinweisungen verdoppelten sich weiter innert Wochenfrist.

Berset betonte, dass die aktuellen Massnahmen weit weg seien von denjenigen im Frühjahr. Es gebe nun differenziertere Massnahmen. Das sei wichtig.

Kantone sollen weitere Massnahmen treffen

Lukas Engelberger, der Präsident der Gesundheitsdirektorenkonferenz, betont, die Lage sei ernst. Die Infektionszahlen würden exponentiell steigen und es gebe immer mehr Hospitalisationen, man komme in einigen Regionen an die Kapazitätsgrenzen.

Die GDK empfiehlt allen Kantonen weitere Massnahmen zu treffen. Dazu zählt Engelberger unter anderem:

  • weitere Beschränkungen der Personenansammlungen in öffentlichen Räumen
  • weitere Ausdehnung der Maskenpflicht
  • Einschränkungen von Freizeit und Sport-Aktivitäten, auch Clubs
  • weitere Einschränkungen in Restaurationsbetrieben wie etwa bei Tischgrössen
  • allenfalls auch Verschiebungen von Operationen an Spitälern, damit mehr Kapazität geschaffen werden kann.

Die Kantone fordern den Bund auch auf, weitere Massnahmen in den ähnlichen Bereichen auch auf Bundesebene zu ergreifen.

Contact Tracing für Fallmenge nicht konzipiert

Für die Kantone sei Contact Tracing weiter wichtig, so Engelberger. Aber es werde zu Lücken und Verzögerungen kommen. Für die Fallmenge sei es nicht konzipiert gewesen.

Es braucht einen Slow-Down.
Autor: Lukas Engelberger GDP-Präsident

Die Spitäler müssen nicht dringend angezeigte Eingriffe eventuell verschieben, so Engelberger, um Corona-Patienten versorgen zu können.

«Über finanzielle Themen werden wir reden müssen»

Man wolle keinen Lockdown, auch keinen Mini-Lockdown, sagte Engelberger. Man müsse einfach bereit sein, gewisse unumgängliche Einschränkungen im Freizeitbereich hinzunehmen. Man wolle einen «Slow-Down».

Laut Engelberger seien die Kantone nicht bereit, für die gesamten gesundheitlichen Schäden einzustehen, welche die Corona-Pandemie verursache. «Über die finanziellen Themen werden wir reden müssen», sagte er.

Tagesschau, 12:45 Uhr, 22.10.2020 ; 

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