Die Rutschung in Brienz/Brinzauls GR hat sich seit dem Sommer 2023 stark beschleunigt und die Gefahr durch die «Schutthalde oben» und das «Plateau Ost» weiter verschärft. Die Bündner Regierung beantragt deshalb 50 Millionen Franken, damit betroffene Bewohnerinnen und Bewohner vorsorglich umsiedeln können. Der Gemeindepräsident erklärt die Hintergründe des Kredits.
SRF News: Die Bewohnerinnen und Bewohner von Brienz sind immer noch evakuiert. Wie viele Leute wollen Brienz/Brinzauls definitiv verlassen?
Daniel Albertin: Es ist noch zu früh, um das sagen zu können. Bis jetzt sind ungefähr 45 Gespräche geführt worden. Ausserdem haben die Bewohnerinnen und Bewohner von Brienz noch bis Ende September Zeit, sich für eine freiwillige Umsiedlung anzumelden.
Die 50 Millionen sind ein wichtiges Zeichen für die, die sich die Situation in Brienz nicht mehr zutrauen.
Der Kanton Graubünden und der Bund haben nun 50 Millionen Franken für die Umsiedlung in Aussicht gestellt. Welche Bedeutung hat diese Finanzhilfe für die Bewohnerinnen und Bewohner?
Ich glaube, dass es ein sehr wichtiges Zeichen ist. Gerade für diejenigen, die sich die Situation in Brienz nicht mehr zutrauen und der Lage nicht mehr gewachsen sind. Mit den 50 Millionen werden jene Gelder zur Verfügung gestellt, die wir für die präventive Umsiedlung brauchen.
Wie geht es kurz- und mittelfristig weiter in Brienz?
Zuletzt hat sich die Situation beruhigt, gerade oberhalb von Brienz. Seit einigen Wochen ist es wieder möglich, Brienz tagsüber zu betreten. Auch, weil wir die Schutthalde inzwischen besser einschätzen können. Dass wird bald wieder rund um die Uhr Zugang haben, ist eher unrealistisch.
Das Gespräch führte Marc Melcher.