Laut einem Kontrollbericht des US-Rechnungshofs ist im vergangenen Jahr kein F-35-Kampfflugzeug termingerecht ausgeliefert worden. Im Schnitt betrug die Verspätung 238 Tage, also rund acht Monate. Dies schreibt die «Neue Zürcher Zeitung» und zitiert dabei aus dem Kontrollbericht.
Für das Bundesamt für Rüstung, Armasuisse, liegt aber alles nach wie vor im Zeitplan. Die Auslieferung der F-35-Kampfjets für die Schweiz sei laut aktueller Planung des US-Programmbüros und des Hersteller Lockheed Martin ab Mitte 2027 geplant. Das sagte ein Armasuisse-Sprecher auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Für die Schweiz beginne die Auslieferung der F-35A-Jets planmässig Mitte 2027 aus dem Herstellerwerk von Lockheed Martin in Fort Worth, Texas (USA). Ab Mitte 2028 kämen die Flugzeuge dann aus dem italienischen Werk Cameri bei Novara im Piemont. Die Kampfflugzeuge würden in der jeweils aktuellsten Konfiguration geliefert, sagte der Armasuisse-Sprecher. Für die Schweiz sei diese Konfiguration der sogenannte Block 4.
Verzögerung bei der Modernisierung
Laut dem US-Rechnungshof verzögert sich aber die Modernisierung von Hard- und Software für neue F-35-Jets. In seinem Bericht befasste sich der Rechnungshof mit dem F-35-Kampfjet-Programm und der weiterentwickelten Konfiguration namens «Block 4». Diese werde deutlich teurer, verspäte sich massiv und soll deshalb reduziert werden, zitiert die «NZZ» aus dem Bericht.
US Government Accountability Office
Demnach geht der Hersteller Lockheed Martin aber davon aus, dass ab 2026 die Flugzeuge mit dem «Block 4» in einer zugelassenen Konfiguration ausgeliefert werden. Laut Armasuisse gilt das dann auch für die Jets, die an die Schweiz geliefert werden.
Um die Verspätungen einzudämmen, habe das US-Verteidigungsministerium das ursprünglich geplante Block-4-Softwarepaket reduziert. Welche Funktionen zunächst fehlen, sei noch unklar. Spätere Funktionen würden nach der Auslieferung nachgerüstet, hiess es bei Armasuisse dazu. Regelmässige Software-Updates seien ein normaler Vorgang.
«Die aktuellen Kostenschätzungen der US-Regierung, welche die Schweiz erhalten hat, decken die geplanten Block-4-Konfigurationen bei der Auslieferung der Schweizer F-35A ab», teilte Armasuisse weiter mit. Die US-Regierung habe den Kostenanteil der Schweiz an ihren Entwicklungskosten erlassen.
Kampfjets für die Schweiz ohne Einschränkungen
Die Schweiz werde ihre F-35A ohne Einschränkungen mit der aktuellen Triebwerkkonfiguration betreiben können, heisst es bei Armasuisse. Der F-35A werde demnach auch in Zukunft kein neues Triebwerk benötigen. Ab Mitte der 2030er Jahre sind jedoch Nachrüstungen am Triebwerk (Engine Core Upgrade) und Kühlsystem geplant, um die Instandhaltung zu optimieren und künftige Sensorik-Upgrades zu ermöglichen.
Diese Verbesserungen erfolgen im Rahmen eines Kampfwerterhaltungsprogramms. Genaue Kosten liessen sich derzeit nicht beziffern, da sich die entsprechenden Technologien noch in der Entwicklung befänden, betonte Armasuisse.