Eine Studie von Swiss Life zeigt: 80 Prozent der befragten 65- bis 80-Jährigen sind mit ihrem jetzigen Leben zufrieden, über die Hälfte ist sogar sehr zufrieden.
Vom untersten Einkommensfünftel sind nur 40 Prozent der Befragten sehr zufrieden mit ihrem Leben.
Dieser Wert sei bei jüngeren Altersgruppen in vergleichbaren Umfragen tiefer, sagt Andreas Christen, Leiter Research Vorsorge bei Swiss Life. Der Vergleich mit anderen europäischen Ländern zeige: «Die zufriedensten über 65-Jährigen leben in der Schweiz.»
Wie zufrieden Menschen im früheren Pensionsalter sind, hänge aber auch relativ stark vom Einkommen ab, das zur Verfügung steht, betont Christen. «Vom untersten Einkommensfünftel sind nur 40 Prozent der Befragten sehr zufrieden mit ihrem Leben.» Vom obersten Einkommensfünftel seien es rund 60 Prozent.
Die Umfrage zeigt auch, dass die Menschen im frühen Pensionsalter sehr aktiv sind. Sie sind viel unterwegs, reisen und hüten Enkelkinder.
Veränderte soziale Kontakte ohne Arbeitsstelle
Dabei verändert sich das soziale Netzwerk, wenn sie nicht mehr berufstätig sind. 23 Prozent der Befragten geben an, dass sie weniger soziale Kontakte haben als vor ihrer Pensionierung. 34 Prozent sagen jedoch, diese Kontakte seien dafür wertvoller geworden.
Einsamkeit gebe es zwar in dieser Altersgruppe, aber sie scheint kein weit verbreitetes Phänomen zu sein, sagt Nadia Myohl, Senior Researcher bei Swiss Life. «Rund 31 Prozent der 65- bis 74-Jährigen sagt, dass sie sich manchmal einsam fühlen.» Dieser Anteil sei aber tiefer als bei jüngeren Altersgruppen.
Interessante Aussagen zur Haupt-Vertrauensperson
Fast alle Befragten geben zudem an, dass sie eine enge Vertrauensperson hätten. Für die meisten ist dies der Ehe- oder Lebenspartner, respektive die Ehe- oder Lebenspartnerin.
Interessant ist, dass Frauen und Männer diese Frage unterschiedlich beantworten: 80 Prozent der Männer sagen, ihre Partnerin sei die engste Vertrauensperson, so Myohl. «Dasselbe sagen aber nur 45 Prozent der Frauen.»
Zu einem Teil lasse sich dieser Unterschied erklären – etwa damit, dass Frauen häufiger verwitwet sind als Männer. Doch auch unter Berücksichtigung dieses Faktors bleibt eine Diskrepanz bei dieser Antwort.
Trotzdem geht es nicht allen gut
In vielen Punkten bestätigt die Studie damit Resultate aus früheren Umfragen. Sie zeigt eine Tendenz, dass die Zufriedenheit wesentlich vom Einkommen abhängt. Und es gilt zu bedenken, dass es nicht allen Rentnerinnen und Rentnern in der Schweiz gut geht – sei es aus gesundheitlichen, finanziellen oder anderen Gründen.