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Imame in der Schweiz Fortbildungskurse sind eine Erfolgsstory

  • Binnen zwei Jahren wurden 26 Workshops für Vertreter muslimischer Organisationen in der Schweiz angeboten.
  • Schweizweit haben an den erfolgreichen Kursen rund 470 Personen teilgenommen.
  • Das Programm wird fortgeführt und um den neuen Schwerpunkt Sozialarbeit ergänzt.

Muslimische Seelsorge in Gefängnissen und Spitälern, Prävention gegen Extremismus, Jugendarbeit, Geschlechterrollen und Sexualität. Solche Themen wurden in den 26 Workshops behandelt, die das Schweizerische Zentrum für Islam und Gesellschaft der Universität Freiburg in den letzten zwei Jahren organisiert hat.

Über 470 Personen haben schweizweit an diesen Kursen teilgenommen, rund ein Drittel davon Frauen. Eine Pionierarbeit sei das gewesen, sagt Cornelia Lüthy, Vizedirektorin im Staatssekretariat für Migration.

Multiplikatoren und Ansprechpartner

Es sei zentral gewesen, dass an diesen Workshops neben muslimischen Verbandsvertretern auch viele islamische Geistliche teilgenommen hätten: «Imame sind einerseits Multiplikatoren. Sie sind Ansprechpartner für Musliminnen und Muslime in der Schweiz. Sie sind aber auch Vermittler. Sie werden oft beigezogen, wenn Dialoge mit Behörden auf lokaler oder kantonaler Ebene geführt werden.»

Der erste Kurs-Zyklus ist inzwischen beendet. Doch es ist klar, dass es schon bald eine Fortsetzung geben wird, wie Cornelia Lüthy ankündigt. In den nächsten drei Jahren werde es weitere Workshops geben. Dabei beteilige sich das Saatssekretariat für Migration mit 330'000 Franken an den Kosten. «Wir sind überzeugt, dass wir an diesem erfolgreichen Prozess anknüpfen sollten», so Lüthy. Auch sollen die Themen noch ausgeweitet werden.

Neue Kursangebote im Bereich Sozialarbeit

So soll an den neuen Kursen für Imame und muslimische Verbandsvertreter der ganze Bereich der Sozialarbeit eine grössere Rolle spielen, bestätigt Hansjörg Schmid. Der Direktor des Schweizerischen Zentrums für Islam und Gesellschaft sagt: «Wir greifen auch neue Themen auf, etwa das Thema soziale Aktivitäten oder Flüchtlingsarbeit.» Auch sollen die Workshops länger werden, damit man auf Wunsch der Teilnehmer mehr in die Tiefe gehen könne. Die Verantwortlichen erwarten erneut ein grosses Interesse an den Kursen.

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