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Impfung gegen Affenpocken Grosser Andrang auf neue Impfung im Kanton Zürich

Seit heute Dienstag sind Impfungen gegen Affenpocken in Zürich möglich. Die Nachfrage ist sehr gross.

  • 3000 Personen haben sich bis jetzt für eine Impfung im Kanton Zürich angemeldet, wie die Zürcher Gesundheitsdirektion auf Anfrage von SRF mitteilt.
  • Möglich ist eine Impfung in Zürich für Personen aus den Kantonen Zürich, Glarus, Schaffhausen, Schwyz und Zug.
  • Auch in Basel ist der Bedarf nach Affenpocken-Impfungen relativ gross mit bisher knapp 550 Anmeldungen.
  • Aktuell ist der Impfstoff zwar nur begrenzt verfügbar, die zuständigen Stellen sind aber optimistisch.

Geimpft wird an zwei Standorten in der Stadt Zürich: Im Gesundheitszentrum Checkpoint und im Impfzentrum Hirschengraben. Von den rund 3000 Personen, die sich bereits für eine Affenpocken-Impfung angemeldet haben, haben knapp 1000 Personen einen Termin beim Gesundheitszentrum Checkpoint.

Es seien vor allem Leute aus dem Kanton Zürich gekommen, sagt der ärztliche Leiter Benjamin Hampel: «Das ist auch da, wo die Schlüsselpopulation lebt, sprich Männer, die mit Männern Sex haben sowie Transpersonen». Anmeldungen gebe es auch aus anderen Kantonen, aber in geringerem Umfang.

Grosse Erleichterung bei den Impfwilligen

Bei denjenigen, die nun einen Impftermin hätten, sei die Erleichterung gross, so Benjamin Hampel. Er ist auch zuversichtlich bezüglich der Menge des Impfstoffs. Zwar ist der Affenpocken-Impfstoff momentan nur begrenzt verfügbar, in den nächsten Tagen sollte in Zürich aber eine weitere Lieferung eintreffen. Bis Jahresende sollte die Schweiz über rund 40'000 weitere Dosen verfügen. Diese Menge dürfte reichen, ist der ärztliche Leiter des Gesundheitszentrums Checkpoint überzeugt.

Mikroskopische Aufnahme von Affenpocken-Viren.
Legende: Das Bild zeigt eine kolorierte, elektronenmikroskopische Aufnahme von Affenpocken-Viren. Keystone / DPA / Andrea Schnartendorff / RKI

Schweizweit haben sich bis jetzt rund 550 Personen mit Affenpocken angesteckt. In letzter Zeit habe es keine neuen Fälle mehr gegeben, sagt Benjamin Hampel. «Das kam zum grossen Teil dadurch, dass die Leute ihr Sexualverhalten angepasst und weniger Sexualpartner haben», so der Mediziner.

Häufig sei ihm die Frage gestellt worden, ob es denn nun wieder sicher sei, Sex zu haben. Daraufhin hätten er und seine Kolleginnen zur Zurückhaltung geraten, bis der Impfstoff da sei und auch die nötige zweite Dosis wirke.

Für wen die Impfung empfohlen wird

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Das Bundesamt für Gesundheit BAG empfiehlt die Impfung vor allem homosexuellen Männern und Transpersonen mit wechselnden Sexualpartnern.

Darüber hinaus wird der Impfstoff präventiv auch für beruflich exponierte Personen empfohlen, also etwa medizinisches Personal.

Beschafft wird der Impfstoff namens «Jynneos» vom Bund in Zusammenarbeit mit der Armee-Apotheke.

Eintrag im Impfausweis fakultativ

Eine gewisse Diskretion sei wichtig bei der Affenpocken-Impfung. So könne zum Beispiel ein Eintrag im Impfausweis bei einer Passkontrolle schnell zu ungewollten Situationen führen: in Ländern etwa, in denen Homosexualität ein Problem sein könnte. Aus diesem Grund muss die Impfung nicht zwingend im Impfausweis eingetragen werden. Man kann den Impfnachweis auch auf einem separaten Blatt Papier erhalten.

Die Lage in Basel

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Das Gesundheitsdepartement des Kantons Basel-Stadt schreibt auf Anfrage von SRF:

Insgesamt haben sich 549 Personen für eine Affenpocken-Impfung angemeldet, wovon diese Woche 292 Impfungen stattfinden.

Mit einer ersten Lieferung von 320 Dosen könne die Nachfrage momentan nicht gedeckt werden. Weitere Lieferungen in den kommenden Wochen würden die Nachfrage aber decken.

207 angemeldete Personen stammen von ausserhalb Basel-Stadt. Mit dem Kanton Basel-Landschaft gibt es eine Leistungsvereinbarung.

Regionaljournal Zürich Schaffhausen, 15.11.2022, 12:03 Uhr ; 

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