- Die SRG muss bis 2029 rund 270 Millionen Franken einsparen – also 17 Prozent ihres Budgets.
- Weil dies nicht nur mit Sparen erreicht werden kann, hat die SRG-Führungsriege im Herbst letzten Jahres ein umfassendes Umstrukturierungsprojekt angekündigt.
- Heute wurden erste Resultate des Projekts bekannt: So sollen verschiedene Bereiche im Unternehmen zusammengelegt werden.
- Die Umstrukturierung wird auch einen Personalabbau mit sich bringen: Die SRG rechnet mit «einer höheren dreistelligen Zahl» bis Ende 2029.
Die SRG, zu der auch SRF gehört, hat immer weniger Geld zur Verfügung: Der Bundesrat will die Medienabgabe von 335 auf 300 Franken reduzieren und weitere Unternehmen von der Abgabe ausnehmen. Zudem hat die SRG in den letzten Jahren über 160 Millionen Franken an kommerziellen Einnahmen verloren. Hinzu komme ein sich rasant änderndes Nutzerverhalten hin zu digital.
Sparen alleine genüge hierbei nicht, lässt sich SRG-Verwaltungsratspräsident Jean-Michel Cina in einer Mitteilung zitieren. Man wolle die Organisation neu denken, neue Strukturen schaffen und die Kräfte bündeln.
Die Präsenz in den Regionen und die Nähe zum Publikum bleiben zentral.
Um die Qualität der Inhalte aufrechtzuerhalten und alle Bevölkerungsgruppen zu erreichen, will sich die SRG mit dem Projekt namens «Enavant SRG SSR» schlanker aufstellen, ohne dabei die «regionale Verankerung, die Präsenz und die Nähe zum Publikum» zu tangieren. Susanne Wille, SRG-Generaldirektorin: «Die Präsenz in den Regionen und die Nähe zum Publikum bleiben zentral.»
Schlankere Organisation
Heute verfüge jede Sprachregion über eigene Funktionsbereiche wie Finanzen, Human Resources und Technologie sowie IT, heisst es in der Mitteilung. Neu sollen diese Bereiche SRG-weit geführt werden. Das heisst, es gibt jeweils eine Abteilung für die gesamte SRG – und nicht mehr für die einzelnen Sprachregionen. Gleiches gilt für die Abteilungen Sport und Fiktion.
Ausserdem würden nur drei bis fünf Prozent der SRG-Inhalte von mehr als einer Unternehmenseinheit genutzt. In Zukunft wolle die SRG über die Regionen hinweg stärker zusammenarbeiten, um Inhalte gemeinsam zu entwickeln und in allen vier Landessprachen zu verbreiten.
Die vorgesehenen Sparmassnahmen werden auch einen Stellenabbau zur Folge haben: «Derzeit gehen wir von einer höheren dreistelligen Zahl aus», sagt Wille an einer Medienkonferenz am Nachmittag. Der Abbau werde bis 2029 erfolgen.
Die Umsetzung erfolge schrittweise, beginnend ab Anfang 2026. «Die SRG wird digitaler, schlanker und beweglicher – und bleibt dabei stark regional verankert», heisst es weiter.