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Kampf gegen Aids Bundesrat will HIV- und Hepatitis-Ansteckungen bis 2030 ausmerzen

Innert sieben Jahren sollen keine Ansteckungen mit HIV und Hepatitis mehr vorkommen. Dazu startet der Bund ein neues Programm.

  • Der Bundesrat hat das Nationale Programm «Stopp HIV, Hepatitis-B-, Hepatitis-C-Virus und sexuell übertragene Infektionen» (Naps) verabschiedet.
  • Damit soll es in der Schweiz bis 2030 keine Ansteckungen mit dem HI-Virus sowie keine Infektionen mit Hepatitis B und C mehr geben.
  • Das Programm steht im Einklang mit den WHO-Zielen und soll zudem andere sexuell übertragbare Krankheiten wie Syphilis weiter reduzieren.

Das erste nationale Programm gegen HIV wurde 1987 lanciert. Ab 2011 wurden die anderen sexuell übertragenen Infektionen in das damalige und mehrmals verlängerte nationale Programm integriert. Dieses wird ab 2024 durch das Naps abgelöst, das nun erstmals auch Hepatitis B und C umfasst.

Das Naps-Programm soll besonders jene ansprechen, die ein erhöhtes Risiko für solche Infektionen haben. Gemeint sind unter anderen Drogenkonsumentinnen und -konsumenten, Personen aus Ländern, in denen sexuell übertragbare Krankheiten oft auftreten, Häftlinge und Menschen, die sich für Geld prostituieren.

Darüber hinaus sollen alle und verstärkt Jüngere für Risiken durch diese Krankheiten sensibilisiert werden. Sie sollen auch erfahren, wie sie sich schützen können.

Zugang zum Gesundheitswesen mit Hürden

Weiter sehen die Programme einfache und niederschwellig zugängliche Testangebote vor. Letztere sollen besser vernetzt werden. Zudem werden die Krankenkassen für Personen mit erhöhtem Risiko ab 1. Juli 2024 die Kosten für die HIV-Präexpositionsprophylaxe übernehmen.

Nicht alle hätten ausreichenden Zugang zum Gesundheitswesen, schreibt das Bundesamt für Gesundheit (BAG). Gerade für jene mit erhöhtem Ansteckungsrisiko seien die Hürden teilweise zu hoch. Das gelte von der Information über Beratung, Impfung und Testung bis hin zur Behandlung.

Hinzu komme, dass Erkrankte und Infizierte weiterhin stigmatisiert und diskriminiert würden. Das erschwere für sie den Zugang zum Gesundheitswesen zusätzlich.

Auch soll das Naps-Programm auf neue epidemiologische Entwicklungen und medizinische Errungenschaften im In- und Ausland reagieren können. Je nach Entwicklung soll es angepasst werden können. In den vergangenen fast 40 Jahren habe es die Schweiz geschafft, eine Ausbreitung des Aids-Virus sowie der Hepatitis B- und C-Viren zu verhindern, schreibt das BAG. Rund 0.2 Prozent der Bevölkerung hätten eine HIV-Infektion.

Rückläufige Hepatitis-Fallzahlen

Bei Hepatitis B seien die Meldezahlen seit 2017 tendenziell rückläufig. Bei Hepatitis C geht die Zahl der neu gemeldeten Fälle seit 20 Jahren zurück. Dass die Fallzahlen der sexuell übertragbaren Krankheiten teilweise steigen, liegt laut BAG im Wesentlichen daran, dass mehr getestet wird.

Die Schweiz soll nun nach dem Willen des Bundesrates weiter gehen und noch bestehende Risiken für die Gesundheit senken.

Das Naps-Programm betrifft Organisationen, Instanzen, Stellen und Fachpersonen, die in der Überwachung, Verhütung und Bekämpfung der enthaltenen Krankheiten tätig sind. Wer Geldmittel bekommt, erhält die Auflage, die angestrebte Wirkung darzulegen und eine Wirkungsmessung vorzunehmen. Je nach Zuständigkeit tragen Bund und Kantone die Kosten für die Umsetzung des Programms.

Video
HIV Positiv – Mit diesen Vorurteilen leben Betroffene noch heute
Aus rec. vom 12.07.2022.
abspielen. Laufzeit 24 Minuten 1 Sekunde.

SRF 4, Nachrichten, 29.11.2023, 11:00 Uhr;

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