Die Skigebiete starten ohne generelle Zertifikatspflicht, also ohne 3G (geimpft, genesen oder getestet) in die Saison. Der Entscheid vom 19. Oktober sorgte zunächst für Verwirrung in Bern, da der Branchenverband Seilbahnen Schweiz vorgeprescht war und den Entscheid gegenüber den Medien als beschlossen kommuniziert hatte. An der Medienkonferenz am Mittwoch folgte dann das bisher letzte Wort von Alain Berset zur Skipisten-Angelegenheit: kein Vorweisen von Zertifikaten in den Skigebieten, aber Maskenpflicht in geschlossenen Kabinen und Räumen.
Was heisst das nun für die Planung der Wintersportferien? In einer nicht repräsentativen Umfrage auf SRF News sagen rund 60 Prozent der Userinnen und User, sie würden eine Zertifikatspflicht für Schweizer Skigebiete eigentlich begrüssen. Ungefähr 40 Prozent sehen diese nicht als nötig und sind mit der aktuellen Ausgangslage einverstanden.
Von Gleichgültigkeit bis Solidarität
Für diese 40 Prozent ist es nicht relevant, was in den Skigebieten nun gilt oder nicht: «Wir gehen ganz normal in die Schweizer Skiferien. Ob mit oder ohne Zertifikatspflicht», sagt SRF-User Rolf Huber und freut sich, dass die Terrassen dieses Jahr offen sein werden. Auch SRF-Userin Helena Redlac ist es grundsätzlich egal, ob 3G oder nicht.
Wenn die 3G-Gebiete weniger überfüllt sind als die anderen, gehe ich vielleicht aus dem Grund lieber dahin.
Sie sei geimpft und fühle sich daher sicher. Falls es aber Skigebiete gibt, die sich für 3G entscheiden, überlege sie sich, dahinzugehen: «Wenn die 3G-Gebiete weniger überfüllt sind als die anderen, gehe ich vielleicht aus dem Grund lieber dahin.» Weitere Userinnen würden 3G einer Maskenpflicht vorziehen, weil sie das Maskentragen beim Benutzen des Skilifts als mühsam und unpraktisch empfinden. In einem 3G-Skigebiet würde die Maskenpflicht wohl wegfallen.
Ich würde die 3G-Regel einer Maskenpflicht massiv vorziehen.
Es gibt aber auch User wie Peter Holzer, die sich bewusst gegen Skiferien entscheiden, um so einen Beitrag zu leisten: «Aus Solidarität zu dem überlasteten Gesundheitspersonal verzichte ich während der Pandemie einen weiteren Winter auf das Skifahren.»
Flucht ins Ausland
In Österreich gilt in der kommenden Wintersportsaison auf den Skipisten die 3G-Regel. Unter dem Motto «Strenge Regeln, sicherer Winter» soll sich der Totalausfall der letzten Wintersportsaison nicht wiederholen. Dank Nachweis-Pflicht soll es Abstandsregeln und Kapazitätsbeschränkungen für die Skilifte nicht geben, eine FFP2-Maskenpflicht jedoch schon.
Da erst wenige Schweizer Skigebiete darüber informiert haben, ob sie freiwillig eine Zertifikatspflicht einführen, entscheiden sich User wie Roland Messmer fürs Skifahren im Ausland. «Ich gehe einfach nach Österreich. Klare Regeln, weniger anstehen, kein Stress in den Gondeln.»
Ich gehe einfach nach Österreich. Klare Regeln, weniger anstehen, kein Stress in den Gondeln.
Auch SRF-User Ernst Siegenthaler fehlt die Planungssicherheit: «Ich gehe dort hin zum Skifahren, wo die Zertifikatspflicht herrscht. In diesem Fall halt ins Ausland. Ich lass mich von den halbpatzigen und wirtschaftsfreundlichen Anordnungen aus der Schweiz vertreiben.»
Tatsächlich kann sich die Situation jederzeit ändern: Sollten sich die epidemiologische Lage nämlich verschlechtern und die Spitäler unter Druck geraten, dürfte die Zertifikatspflicht wieder zum Thema werden. «Man kann nie eine Garantie abgeben für das, was den ganzen Winter über gelten wird», mahnte Bundesrat Alain Berset an der Medienkonferenz letzte Woche.
Wie planen Sie? Zieht es Sie auch ins Ausland oder verzichten Sie dieses Jahr auf Skiferien? Schreiben Sie es in die Kommentare.