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Weisse Flocken ohne Ende
Aus Tagesschau vom 09.01.2019.
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Kommt das Schneechaos zu uns? «In der Höhe kommt diesen Monat noch einiges an Schnee»

In weiten Teilen Österreichs schneit und schneit es. Aufgrund der Lawinen- und Schneebruchgefahr mussten die Behörden zahlreiche Bundes- und Landesstrassen sperren. Meteorologe Felix Blumer sagt, dass man sich die grossen Schneemengen nicht mehr gewohnt sei. Und er schätzt ein, ob die Schweiz auch mit ähnlichen Schneemassen zu rechnen hat.

Felix Blumer

Felix Blumer

Meteorologe, SRF

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Felix Blumer ist seit 1994 Meteorologe und arbeitet seit 2004 bei SRF Meteo.

SRF News: Teile Österreichs und Bayerns versinken im Schnee, wie ausserordentlich ist die Situation?

Felix Blumer: Die Situation ist schon ausserordentlich, aber nicht einmalig. Nach den zahlreichen schneearmen Wintern ist man sich an grosse Schneemengen kaum mehr gewohnt. Dennoch gab es schon ähnliche Situationen, so beispielsweise Anfang Januar 2006, als in Bad Reichenhall die Eishalle unter der Schneelast einstürzte. 1999 gab es ebenfalls sehr viel Schnee mit dem Lawinendrama in Galtür oder 2014 die riesigen Schneemengen in Kärnten und Slowenien. Sie sind jeweils Folge von blockierenden Systemen: Die gleiche Wetterlage wiederholt sich immer wieder, ähnlich wie in diesem Sommer als es Trockenheit ohne Ende gab.

Wie ist die Situation in der Schweiz? Ein ganz normaler Winter?

Im Osten und vor allem in Nordbünden liegt örtlich zum Teil sehr viel Schnee – im Bereich eines Rekordes für die erste Dekade Januar. Absolut gesehen sind wir aber weit von Rekorden entfernt. Diese gibt es meist erst Ende Winter. Im Westen sind dagegen die Schneemengen an vielen Orten immer noch weit unter dem Durchschnitt.

Der Schnee bleibt maximal bis am Samstag liegen, dann setzt wieder Tauwetter ein.

Woher kommt diese Grenze mit viel Schnee in den Bündner Alpen und wenig Schnee in den Westschweizer Alpen, im Wallis und im Berner Oberland?

Seit Wochen haben wir ein extrem starkes Hochdruckgebiet über den britischen Inseln und ein Tief über Osteuropa. Zwischen diesen beiden Druckzentren hat sich eine starke, oft auch stürmische Nordströmung eingestellt. Westlich der Reuss, näher am Hoch, waren wir im trockenen Ast der Nordströmung. Östlich der Reuss lag man im feuchten Ast. In den Ostalpen, nahe am Tief, lag man im sehr nassen Ast der Strömung.

In der Höhe kommt in diesem Monat noch einiges an Schnee zusammen.

Diese Tage soll es auch im Flachland schneien. Wird es richtig weiss?

Nur teilweise! Es sind einzelne Schauer, also lokale und zeitlich begrenzte Schneefälle. Dort, wo gerade ein kräftiger Schauer niedergeht, wird es richtig weiss und es kann auch zu Verkehrsbehinderungen kommen. Sonst bleibt es eher grün. Der Schnee bleibt aber maximal bis am Samstag liegen, dann setzt wieder Tauwetter ein.

Kann man etwas über den weiteren Verlauf des Winters sagen?

Bereits am kommenden Sonntag und Montag kommt aus Nordwesten die nächste Ladung Schnee. Im Flachland wird es aber kaum weiss, weil die Luft zwei bis drei Grad milder ist. Danach wird das Hoch voraussichtlich schwächer. Die Strömung dreht von Nord mehr auf Nordwest, zeitweise sogar West. Damit wird vom Atlantik weiter feuchte, aber etwas mildere Luft zu den Alpen geführt. Es gibt immer wieder Niederschläge, unterhalb von 800 bis 1000 Metern meist Regen. In der Höhe kommt aber in diesem Monat noch einiges an Schnee zusammen.

Karte von der Schweiz.
Legende: Auch in der Schweiz wird Neuschnee erwartet. Allerdings in moderaten Mengen. SRF

Das Gespräch führte Viviane Bischoff.

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