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Kontakt fördern EDK: Schweiz soll in den Sprachenunterricht investieren

  • Die Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektorinnen und -direktoren (EDK) hat an ihrer Jahresversammlung in Luzern eine Erklärung zur Koordination des Sprachenunterrichts verabschiedet.
  • Die Erklärung sei einstimmig verabschiedet worden.
  • Der Sprachenunterricht sei eine Voraussetzung für die Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz.

Die Schweiz müsse in den Sprachenunterricht investieren, wie es in einer Mitteilung der EDK hiess. Ein früher Kontakt mit einer zweiten Landessprache und den sprachregionalen Kulturen der Schweiz sei wichtig, denn die Schweiz sei eine Willensnation. Alle Schülerinnen und Schüler sollen demnach von einem guten Unterricht in den Landessprachen und in Englisch profitieren. Der Sprachenunterricht müsse zudem durch die Verstärkung von Austauschaktivitäten intensiviert werden.

Anpassungsbedarf bei Bildungszielen

Bei der Überprüfung des Erreichens der Grundkompetenzen in der zweiten Landessprache habe die EDK Anpassungsbedarf bei Bildungszielen und Lehrplänen festgestellt. Der Spielraum von Artikel 4 des Harmos-Konkordats zum Sprachenunterricht soll darum «ausgelotet werden». Was das bedeute, werde man im Rahmen der kommenden Arbeit der EDK sehen, hiess es bei der EDK-Medienstelle auf Anfrage von Keystone-SDA.

Die EDK diskutiere intensiv über die interkantonalen Handlungsmöglichkeiten und wie der Unterricht in den Landessprachen verbessert oder der Austausch über die Sprachgrenzen hinweg intensiviert werden können. Sie sei überzeugt, auf diese Weise «gute, sprachregional abgestützte und pädagogisch fundierte Lösungen vorlegen zu können».

Zürich und St. Gallen scheren aus

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Die Harmonisierung des Fremdsprachenunterrichts verankerten die Kantone 2004 in der Sprachenstrategie, diese wurde später ins Harmos-Konkordat aufgenommen. Für jene 15 Kantone, die Mitglied des Konkordats sind, sind die Vorgaben verbindlich.

Der Zürcher Kantonsrat entschied jedoch am 1. September, Französisch in der Primarschule abzuschaffen. Der St. Galler Kantonsrat hiess Mitte September eine Motion gut, die verlangt, dass Französisch erst ab der Oberstufe unterrichtet wird. Sowohl Zürich als auch St. Gallen sind Mitglieder des Harmos-Konkordats.

Der 4. Artikel des Harmos-Konkordats betrifft den Sprachenunterricht und sieht vor, die erste Fremdsprache spätestens ab dem 5. Schuljahr zu unterrichten. Die zweite Fremdsprache soll spätestens ab dem 7. Schuljahr unterrichtet werden. Mit der Erklärung habe die EDK ihren Willen bekräftigt, die Koordination des Sprachenunterrichts in Umsetzung des Harmonisierungsauftrags von Artikel 62 Absatz 4 der Bundesverfassung sicherzustellen.

Diskussion um Frühfranzösisch

Die Debatte über Fremdsprachen an Primarschulen neu angestossen hatte der im Mai veröffentlichter Bericht der EDK zu den erreichten Grundkompetenzen. In den Fremdsprachen Französisch und Deutsch hatten die Getesteten weniger Kompetenzen als in Englisch.

Hände halten ein Französisch-Lernbuch.
Legende: Franzwörtli büffeln muss jedes Deutschschweizer Kind – es fragt sich nur, ab welchem Schuljahr. KEYSTONE/Gaetan Bally

Der Bundesrat will den Unterricht in einer zweiten Landessprache an Primarschulen, falls nötig, mit einem Gesetzesartikel durchsetzen. Angesichts von Bestrebungen in einzelnen Kantonen, Frühfranzösisch aus dem Stundenplan zu streichen, forderte er im September beim Departement des Innern vorsorglich eine Vernehmlassungsvorlage an. Er lässt derzeit zwei Varianten für eine Vorgabe an die Kantone ausarbeiten.

An der Jahresversammlung beschloss die EDK zudem den konzeptionellen Rahmen für das neue Monitoring der Grundkompetenzen. Diskutiert wurde ausserdem über die Studiengebühren an den Höheren Fachschulen, wie es weiter hiess. Als neue Generalsekretärin der EDK sei Klára Sokol gewählt worden.

SRF 4 News, 31.10.2024, 14:30 Uhr ; 

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