Die Strategie des Bundesrats ist klar: Er will verhindern, dass Menschen, die mit Corona infiziert sind und keine Symptome zeigen, das Virus in den Firmen verbreiten. Deshalb sollen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Unternehmen regelmässig getestet werden, damit es nicht zu sogenannten Superspreader-Vorfällen kommt. Heute Montag nun hat der Kanton Zürich seine Strategie vorgestellt. Zusammengefasst: Der Aufwand für Firmen wird viel kleiner, die Tests sind gratis und Arbeitnehmende von Firmen, die teilnehmen, werden unter gewissen Voraussetzungen von der Quarantänepflicht befreit.
Das Ziel: Die Erholung der Zürcher Wirtschaft
Es seien zahlreiche Gespräche geführt worden, heisst es seitens der Zürcher Gesundheitsdirektion – mit Wirtschafts- und Gewerbeverbänden. Dies sollte eine Lösung gewährleisten, die den unterschiedlichen Begebenheiten in den Firmen gerecht wird und eine möglichst rasche Abwicklung ermöglicht. «Regelmässige und breit durchgeführte Tests sind sinnvoll und bilden Teil der Exit-Strategie», sagt etwa Regine Sauter, die Direktorin der Zürcher Handelskammer. «Wichtig ist, dass Arbeitnehmende mit einem negativen Testentscheid von der Quarantänepflicht befreit werden und an ihren Arbeitsplatz zurückkehren können, was für viele Betriebe essenziell ist.»
Regelmässige und breit durchgeführte Tests sind sinnvoll und bilden Teil der Exitstrategie.
Für Firmen, so Hans Strittmatter, Geschäftsleiter Arbeitgeber Zürich VZH, sei es wichtig, «dass die Mitarbeitenden, deren Präsenz unabdingbar ist, möglichst vollzählig und gesund ihrer Arbeit nachgehen können.» Massentests könnten einen Teil dazu beitragen, dass sich die Wirtschaft im Kanton Zürich rasch erholen könne.
Das Problem: Die Vielzahl von Unternehmen
Die nun existierende Lösung zu erarbeiten, stellte sich für den Kanton Zürich nicht leicht dar. Vor allem die Vielzahl der Unternehmen sei eine grosse Herausforderung, schreibt die Gesundheitsdirektion weiter. Es würden hohe Anforderungen gestellt an Informatik und Testlabore.
Vor diesem Hintergrund habe die Gesundheitsdirektion entschieden, als Betreiberin der zentralen Plattform die Firma Hirslanden AG zu beauftragen. Diese bietet mit einem Tool einerseits ein umfassendes Dienstleistungsangebot für wiederholtes Testen an, verfügt andererseits über ein breites Netz an Laboratorien, welche es braucht, um die hohe Anzahl Tests auszuwerten und verfügt weiter über viele Erfahrungswerte aus dem Kanton Graubünden.
Der Vorteil: Auch Schulen können teilnehmen
Für Firmen ist die Zusammenarbeit des Kantons mit der Firma Hirslanden AG ein Gewinn. Bislang mussten die Unternehmen alles selbst organisieren, auch die Zusammenarbeit mit einem Labor. Weiter war eine Genehmigung des kantonsärztlichen Diensts erforderlich (bis Mitte März wurden rund 100 Gesuche bewilligt) und die Kosten der Tests wurden nur unter bestimmten Umständen übernommen. Das ändert sich nun.
Die Organisation übernimmt vollständig die Hirslanden AG, die Kosten für die repetitiven Tests werden von Bund und Kanton Zürich getragen. Und Mitarbeitende können freiwillig entscheiden, ob sie daran teilnehmen wollen. Firmen, die Massentests durchführen, sind von der Quarantänepflicht befreit, sofern sich die betroffenen Personen für die Dauer der Quarantänezeit täglich in einer kantonalen Teststelle testen lassen.
Neu können auch Zürcher Schulen repetitive Tests einsetzen, wenn sie das wollen. Für die Volksschule entscheiden die Gemeinden, ob ihre Schulen an diesen Tests teilnehmen.