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Löhne in der Schweiz So steht es um die Lohnschere in der Schweiz

  • Die Chefinnen und Chefs der grössten Schweizer Unternehmen haben im letzten Jahr im Schnitt 18 Prozent mehr verdient als ein Jahr zuvor.
  • In der gleichen Zeit seien die durchschnittlichen Löhne in der Schweiz aber nur um 1.8 Prozent gestiegen, wie eine Studie der Unia zeigt.
  • Die Chefs und Chefinnen der 39 grössten Schweizer Konzerne hätten letztes Jahr durchschnittlich 143 Mal so viel verdient wie ihre Angestellten mit den tiefsten Löhnen.

Die Lohnstudie der Gewerkschaft Unia legt neue Zahlen vor. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Unterschiede der Löhne in den Unternehmen gemäss einer der Studien auf hohem Niveau leicht rückläufig.

2023 habe die Lohnschere, also das Verhältnis zwischen den höchsten und tiefsten Löhnen, noch 1:150 betragen, teilt die Unia mit. Einige Unternehmen mit besonders vielen Mitarbeitenden hätten ihre Lohnschere etwas verringert, während die Spitzenlöhne aber im Schnitt weiter angestiegen seien.

Novartis-Chef verdient über 300 Mal mehr als seine Angestellten

In Unternehmen mit besonders hohen Spitzenlöhnen sind gemäss Unia -Studie auch die Lohnunterschiede am grössten. So verdiente Novartis-Chef Vasant Narasimhan als Spitzenreiter 19.2 Millionen Franken, 333 Mal mehr als die Mitarbeitenden mit den tiefsten Löhnen.

Sehr weit geöffnet sei die Lohnschere auch bei den beiden folgenden Firmen gewesen: Beim Privatanlage-Management-Unternehmen Partners Group hat die Gewerkschaft ein Verhältnis von 1:328 errechnet, beim Pharmakonzern Galderma 1:298. An vierter Stelle befand sich die UBS mit einem Verhältnis von 1:276 zwischen dem Lohn von Bankchef Sergio Ermotti und dem Angestellten mit dem tiefsten Lohn.

Dividenden statt gerechtere Lohnschere

Auch die Aktionäre und Aktionärinnen hätten von den Gewinnen profitiert, hiess es weiter. So hätten die grössten Unternehmen insgesamt 46 Milliarden Franken an Dividenden ausgeschüttet. Zudem hätten die Anteilshabenden von Aktienrückkäufen auf hohem Niveau profitiert. Das zeige, dass mehr als genug Geld vorhanden wäre, um auch die tiefsten Löhne anzuheben, schreibt die Unia.

Person reinigt Geldautomat neben wartendem Mann im Anzug.
Legende: Die Lohnschere in der Schweiz ist kleiner als im Vorjahr. Trotzdem sind die Lohnunterschiede enorm. Keystone/Steffen Schmidt

Stattdessen seien die tiefsten Einkommen weiter unter Druck geraten. So habe der Nationalrat in der Sommersession beschlossen, dass allgemeinverbindliche Gesamtarbeitsverträge vor kantonal beschlossenen Mindestlöhnen Vorrang haben sollten – auch wenn darin tiefere Löhne festgehalten seien.

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SRF 4 News, 15.9.2025, 9 Uhr ; 

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