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Archiv: Nach Fangewalt im Fussball sucht Luzern nach Lösungen
Aus Schweiz aktuell vom 22.05.2023.
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Massnahmen gegen Fangewalt Fangewalt: St. Gallen fordert schweizweit rigorose Massnahmen

Nach den jüngsten Vorfällen mit Fangewalt will die St. Galler Kantonsregierung «griffigere Massnahmen».

Am Samstag kam es im Nachgang zum Spiel zwischen dem FC Luzern und dem FC St. Gallen zu Ausschreitungen. Sieben Personen wurden dabei verletzt. Die unmittelbare Konsequenz: Die Gästesektoren werden für die Auswärtsspiele der beiden Klubs in Zürich bei GC bzw. in Sion am Donnerstag gesperrt. Allfällige, bereits organisierte Extrazüge für die Fans werden annulliert.

Weitreichendere Massnahmen fordert nun die Regierung des Kantons St. Gallen. Die Vorfälle seien nicht tolerierbar. Deshalb werde die Regierung «auf allen politischen Ebenen darauf hinwirken, dass personalisierte Tickets in Schweizer Fussball- und Eishockeystadien Pflicht werden und es keine Stehplätze mehr gibt». Das schreibt der Kanton St. Gallen in einer Mitteilung vom Dienstagnachmittag.

Die geforderten Massnahmen im Wortlaut

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In der Mitteilung des Kantons heisst es: «Die Regierung des Kantons St. Gallen sieht sich in ihrer bisherigen Politik bestärkt und will strengere schweizweite Gegenmassnahmen erwirken:

  • Pflicht zu personalisierten Tickets: Besucherinnen und Besucher von Super-League-Fussballspielen und National-League-Eishockeyspielen sollen Tickets nur noch online mit Personenangaben kaufen können.
  • Sitzplatzpflicht: Bei Super-League-Fussballspielen und National-League-Eishockeyspielen soll es nur noch Sitzplätze im Stadion geben.»

Fredy Fässler, Regierungspräsident und St. Galler Sicherheits- und Justizdirektor, sagt zum Regionaljournal Ostschweiz von Radio SRF: «Wir müssen endlich dafür sorgen, dass schweizweit die gleichen Massnahmen gelten.» Dazu gehören gemäss Fässler eben auch personalisierte Tickets und vorgeschriebene Sitzplätze auch in Fankurven.

Die Vorfälle vom Samstag müssen uns jetzt aufrütteln.
Autor: Fredy Fässler Vorsteher Sicherheits- und Justizdepartement St. Gallen

«Die Vorfälle vom Samstag müssen uns jetzt aufrütteln», so Fässler weiter. Dass die zuständige Bewilligungsbehörde schnell reagierte und kurzfristige Massnahmen auf die Beine stellte, finde er richtig. Jetzt gehe es aber darum, in Zusammenarbeit mit den Clubs und Bewilligungsbehörden langfristige Massnahmen zu treffen.

Fässler sieht keine Kollektivstrafe

Es sei keineswegs eine Bestrafung aller für das fehlbare Verhalten weniger, sagt Fredy Fässler zu den personalisierten Tickets. Fässler war bis vor kurzem Präsident der Konferenz der Kantonalen Justiz- und Polizeidirektorinnen und -direktoren (KKJPD): «Personalisierte Tickets sollen dazu führen, dass Leute mit Stadionverboten nicht mehr in die Stadien kommen. Das hat nichts mit einer Kollektivstrafe zu tun.»

Zudem vergleicht er den Einlass in ein Stadion mit jenem zu Festivals oder sonstigen Veranstaltungen, wo personalisierte Tickets oft gang und gäbe seien.

Personalisierte Tickets und Sitzplatzpflicht

Personalisierte Tickets sind nicht erst seit dem Bundesbericht «Bekämpfung des Hooliganismus» im Herbst 2021 auch im Fussball ein ständig köchelndes Thema. Die KKJPD und Sportministerin Amherd sprachen sich damals klar dafür aus. Die Swiss Football League und die Clubs sowie deren Fankurven waren dagegen.

Fredy Fässler, St. Galler Sicherheits- und Justizdirektor
Legende: Der St. Galler Sicherheits- und Justizdirektor Fredy Fässler sieht weitergreifende Massnahmen gegen Fangewalt als notwendig an. Keystone/Gian Ehrenzeller

Eine Sitzplatzpflicht als Massnahme sei in diesem Rahmen ebenfalls bereits bekannt – aus anderen Ländern oder Eishockeystadien. «Fussball kann man auch sitzend schauen», sagt Fredy Fässler. «Wir haben den Eindruck, dass stehende Fankurven die Gefahr erhöhen, dass ein Gruppendruck und damit illegale Handlungen entstehen. Mit einer Sitzplatzpflicht kann das hoffentlich eliminiert werden.»

Fussball kann man auch sitzend schauen.
Autor: Fredy Fässler Vorsteher Sicherheits- und Justizdepartement St. Gallen

Ob diese beiden Massnahmen die Lösung zum Problem seien, könne er nicht sagen, so Fässler weiter. «Wir können es aber einführen und müssen die Wirkung abwarten.» In seiner Funktion als Mitglied der KKJPD werde er diese Diskussion nun von neuem in Gang setzen.

Neben seinem Engagement, dass schweizweit die gleichen Massnahmen kommen, will er zusätzlich auf dem Schauplatz St. Gallen etwas bewegen. Der Kanton suche das Gespräch mit der zuständigen Stadträtin Sonja Lüthi als Vertreterin Bewilligungsbehörde und dem Präsidenten des FC St. Gallen, Matthias Hüppi.

Regionaljournal Ostschweiz, 23.05.2023, 17:30 Uhr;

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