Um es in der Sprache der Schwinger auszudrücken: Am Schluss kann das ESAF-Organisationskomitee diesen Gang doch noch gewinnen. Das finanzielle Debakel ist abgewendet. Sponsoren und der Kanton Baselland stopfen das Finanzloch von 3.8 Millionen Franken.
Private und Kanton Baselland helfen aus
Dabei leisten private Sponsoren, Partner und Lieferanten den grösseren Anteil: Sie zahlen zusätzlich rund 3.3 Millionen Franken an das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest ESAF 2022 in Pratteln. Von wem die 3.3 Millionen eingeschossen werden, legt das OK nicht offen.
Total zahlt Kanton Baselland gut 2.7 Millionen an ESAF
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Neben der zusätzlich gesprochenen halben Million Franken hatte das Baselbiet schon im Vorfeld des Grossanlasses verschiedene Summen bezahlt.
Der Regierungsrat hatte für das ESAF ein Summe von 0.57 Millionen Franken genehmigt. Hinzu kamen Beiträge aus dem Swisslos-Fonds sowie Dienstleistungen der Verwaltung von 1.1 Millionen beziehungsweise 1.05 Millionen Franken.
Maximal halbe Million
Allerdings wird der zusätzliche Betrag von 500'000 Franken voraussichtlich nicht voll ausgeschöpft. Laut dem Baselbieter Finanzdirektor Anton Lauber (Mitte) haben sich Private zwischenzeitlich bereit erklärt, einen weiteren Teil zu übernehmen. Er geht deshalb von einem Geldfluss von insgesamt 350'000 Franken aus.
Der Nettobeitrag liege voraussichtlich noch bei 180'000 Franken, da manche vom Kanton gesprochene Gelder fürs ESAF nicht ganz aufgebraucht worden seien.
Am Donnerstag stimmte das Baselbieter Parlament der zusätzlichen Zahlung zähneknirschend zu. Die öffentliche Hand schiesst maximal eine weitere halbe Million Franken ein. Diesem Entscheid war ein intensives Ringen vorausgegangen. Der Entscheid fiel mit 62 zu 14 Stimmen bei einer Enthaltung.
Angst vor grossem Imageschaden
Die Frage, ob der Kanton für den Rest in die Bresche springen sollte, führte zu einer emotionalen Debatte im Landrat. Für die Ausgabe sprachen sich SVP, FDP und Mitte/GLP aus. Das Hauptargument: Kommt es zu einem Konkurs, drohe dem Kanton Baselland ein Imageschaden.
Das sind die Gründe für das Defizit
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Das ESAF fand im August 2022 in Pratteln statt. Im November gaben die Verantwortlichen bekannt, dass der Zwischenstand der Schlussabrechnung des ESAF Sorgen bereite.
Hohe Sicherheitskosten und weniger Einnahmen bei Tickets
Als Gründe für das Defizit nannte das ESAF-Organisationskomitee höhere Kosten bei der Erschliessung des Geländes und für die Sicherheit sowie Mindereinnahmen bei den VIP-Tickets und Supporter-Einnahmen.
«Es wäre ein unsägliches Signal des Kantons Baselland, wenn der Trägerverein in Konkurs geschickt würde», sagte Werner Hotz (EVP). Dann hätten zum Beispiel Rechnungen von Firmen nicht bezahlt werden können.
Bringen wir das unvergessliche Fest zu einem würdigen Abschluss.
Ausserdem habe das Baselbiet vom ESAF stark profitiert, indem es sich schweizweit von der besten Seite zeigen konnte. Dafür seien zusätzliche Ausgaben in maximaler Höhe von einer halben Million Franken verkraftbar. «Bringen wir das unvergessliche Fest zu einem würdigen Abschluss», sagte SVP-Fraktionssprecher Markus Brunner.
Der Baselbieter Finanzdirektor Anton Lauber (Mitte) hielt fest, dass ein Konkurs angesichts des grossen Engagements für das ESAF keine Option sei. «Ein Fest dieser Dimension kann gar nicht ohne Kanton durchgeführt werden.»
Kritik kommt von rot-grüner Seite
Hin- und hergerissen waren SP, Grüne sowie EVP. Sie argumentierten, dass der Kanton rechtsstaatliche Prinzipien nicht einhalte. Schliesslich handle es sich beim ESAF um eine private Organisation. Es sei nicht Aufgabe der öffentlichen Hand, einfach zusätzlich Geld einzuschiessen, wenn ein Minus droht.
Wir brauchen gleich lange Spiesse statt eine goldige Extrawurst.
Diese zusätzliche Unterstützung schaffe ein Präjudiz. Ronja Jansen, SP-Landrätin, sagte: «Wir brauchen gleich lange Spiesse statt eine goldige Extrawurst.» Denn damit könnten auch andere private Organisatoren, wie etwa Turnvereine, beim Kanton anklopfen, wenn ein Loch in ihrer Kasse klafft. Ein zinsloses Darlehen wäre die bessere Option gewesen, so die SP-Vertreterin.
Auch Marco Agostini (Grüne) sprach sich gegen die Ausgabe aus: «Es kann nicht sein, dass alle Bürgerinnen und Bürger, die nichts von diesem Anlass hatten, bezahlen müssen.» Ausserdem musste sich auch OK-Präsident und SVP-Regierungsrat Thomas Weber Kritik gefallen lassen. Die Organisation sei zu wenig professionell aufgestellt gewesen, insbesondere bei den Finanzen.
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