Gerade einmal 21'266 Stimmen gaben am Abstimmungssonntag den Ausschlag für die Zustimmung zur Einführung einer elektronischen ID, der sogenannten E-ID. Mit einem 50.39 Prozent Ja-Anteil reiht sich die Vorlage ein in eine Reihe von knappen Volksentscheiden. Eine Übersicht über die jüngsten Zitterpartien.
Die knappste Abstimmung: AHV-Reform 2020
So eng wie bei der AHV-Reform 2020, über die vor acht Jahren abgestimmt worden war, endete bislang keine Volksabstimmung. Die mit der Reform verbundene Verfassungsänderung sah eine Anhebung der Mehrwertsteuer vor. Am Schluss wurde das Vorhaben 2017 mit 2361 Stimmen Unterschied und 50.05 Prozent Nein-Anteil verworfen.
Minimaler Vorsprung des Ja-Lagers: Radio- und Fernsehgesetz
Knapp war auch die Abstimmung zum Radio- und Fernsehgesetz. 3649 Stimmen Unterschied verhalfen der Vorlage im Juni 2015 zur Annahme. Das entspricht einem Ja-Anteil von 50.08 Prozent und ist somit der zweitknappste Ausgang einer Abstimmung. Ähnlich eng war das Rennen mit 50.09 Prozent Nein-Anteil auch bei der SVP-Initiative «gegen Asylrechtsmissbrauch», die 2002 wegen 4208 Stimmen Differenz an der Urne scheiterte.
Tauziehen um die Beschaffung neuer Kampfjets
Ein spannender Abstimmungssonntag bot sich auch vor fünf Jahren, als schliesslich eine hauchdünne Mehrheit der Beschaffung neuer Kampfjets zustimmte. Gerade einmal 8515 Stimmen gaben den Ausschlag zum Schlussresultat mit 50.13 Prozent Ja-Anteil. Erwähnenswert ist auch die überdurchschnittliche Stimmbeteiligung von fast 60 Prozent.
Kampfjetbeschaffung
Eidg. Vorlage: Bundesbeschluss über die Beschaffung neuer Kampfflugzeuge
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JA
1'605'700 Stimmen
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NEIN
1'597'030 Stimmen
SVP-Initiative «gegen Masseneinwanderung» mit knappem Sieg
Eng war der Ausgang auch im Februar 2014 bei der Zuwanderungsinitiative der SVP. Am Schluss konnte das Pro-Lager 19'302 Stimmen mehr auf seiner Seite verbuchen, was einem Ja-Anteil von 50.33 Prozent entspricht. Auch an diesem Abstimmungssonntag zeigte sich eine hohe Mobilisierung mit einer Stimmbeteiligung von gut 56 Prozent.
Die Schweiz und Europa: Nein zum EWR-Beitritt
Die Frage über den Beitritt der Schweiz zum Europäischen Wirtschaftsraum EWR Ende 1992 mobilisierte wie keine andere Vorlage: 78.7 Prozent aller Stimmberechtigten beteiligten sich an der Abstimmung – bis heute ungebrochener Rekord. Am Schluss machten 23'836 Stimmen den Unterschied. Damit scheiterte die Vorlage mit einem Nein-Anteil von 50.34 Prozent.