Katerstimmung in der Schauplatzgasse in Bern. Nachdem Teilnehmende der unbewilligten Palästina-Demonstration am Samstag diverse Geschäfte und Betriebe beschädigt haben, ist am Montag das grosse Aufräumen angesagt. Auch bei Tobias Burkhalter, dem Geschäftsführer des Restaurants Della Casa.
«Alles ist sehr schnell gegangen», so Burkhalter. «Die Chaoten sind gekommen, haben das Aussenmobiliar kaputt gemacht, auf einen Haufen geschmissen und angezündet.» Das alles, während die Mitarbeitenden alle im Restaurant gewesen seien.
«Wer macht so etwas, ein Feuer vor einem Holzhaus legen, in dem noch Menschen sind?», fragt Tobias Burkhalter. Es sei das letzte Holzhaus in der ganzen Schauplatzgasse, 500-jährig, alle anderen seien im letzten Jahrhundert einem Brand zum Opfer gefallen.
«Im Aussenbereich ist das gesamte Mobiliar kaputt», so Burkhalter. Ausserdem seien die Fassaden, Fensterläden und Storen durch Rauch, Russ und Wasser stark beschädigt worden. Er rechnet mit einer Schadenssumme von mehreren 10'000 Franken. Welches Gefühl dominiert im Moment? «Fassungslosigkeit, Trauer und Wut.»
Trotz allem ist das Restaurant am Montag geöffnet: «Unsere Mitarbeitenden haben das entschieden. Sie möchten den Gästen zeigen, dass es ihnen gut geht», sagt der Geschäftsführer.
Am Montagmorgen wird in der Stadt Bern aufgeräumt
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Bild 1 von 5. Nach der Eskalation der unbewilligten Palästina-Demonstration am Samstag in Bern werden am Montag die Spuren beseitigt. Bildquelle: SRF / Christine Widmer.
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Bild 2 von 5. Vor dem Restaurant Della Casa sind die Spuren eines Brandes nach wie vor zu sehen. Bildquelle: SRF / Christine Widmer.
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Bild 3 von 5. Insbesondere die Banken rund um den Bundesplatz wurden versprayt und beschädigt. Hier die Valiant ... Bildquelle: SRF / Christine Widmer.
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Bild 4 von 5. ... aber auch die UBS und die BEKB. Bildquelle: SRF.
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Bild 5 von 5. Die Aufräumarbeiten sind am Montagmorgen in vollem Gang. Insgesamt wurden 57 Gebäude beschädigt. Bildquelle: SRF / Christine Widmer.
An der gleichen Strasse stehen am Montag die Tische und Stühle der Confiserie Monnier auf dem Trottoir. Auch dieses Geschäft wurde am Samstag in Mitleidenschaft gezogen. 50 bis 60 Personen seien hereingestürmt, hätten Nusstorten und andere Kuchen von der Theke genommen und auf die Strasse geschmissen.
«Ein paar haben sich in der Toilette eingesperrt, andere sind in die oberen Stockwerke gelaufen und haben dort die Feuerlöscher genommen, um damit auf die Polizei loszugehen», sagt der Patron der Confiserie, Josef Billes. Er ist unzufrieden: «Solche Demos müsste man viel härter anpacken.»
Bei der unbewilligten Palästina-Demo am Samstag in Bern sind 18 Einsatzkräfte verletzt worden. Mehr als 500 Personen wurden im Rahmen der ausgearteten Kundgebung kontrolliert und müssen teilweise mit einer Anzeige rechnen.