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Nachfolge von Schneider-Ammann Auch die Linke bricht eine Lanze für die Kronfavoritin

Früher zu radikal, heute eine wählbare Kandidatin. Was die Sozialdemokraten zu Karin Keller-Sutter sagen.

Sympathien geholt hat die derzeitige Ständeratspräsidentin Karin Keller-Sutter etwa beim Berner SP-Ständerat Hans Stöckli. Er mache heute kein Geheimnis daraus, dass seine Ständeratspräsidentin Karin Keller-Sutter eine valable Bundesratskandidatin sei. Zudem: «Die Kandidatur würde mir ermöglichen, meinen damaligen Entscheid vor acht Jahren zu korrigieren», so Stöckli.

Damals schlicht zu rechts

Wie viele Linke wählte Stöckli vor acht Jahren den nun abtretenden Bundesrat Johann Schneider-Ammann: Als Berner habe er seine Stimme natürlich dem Berner Schneider-Ammann gegeben, sagt Stöckli. Doch vielen Linken war die damalige St. Galler Sicherheitsdirektorin Keller-Sutter schlicht zu rechts. Heute sagt Stöckli: «Frau Keller-Sutter nimmt weniger radikale Positionen ein, als man annehmen könnte.»

Auch die St. Galler SP-Nationalrätin und Vizepräsidentin der Partei, Barbara Gysi, bricht eine Lanze für Keller-Sutter – aus regionalpolitischen Gründen: «Die Ostschweiz sollte vertreten sein. Karin Keller-Sutter ist sicher eine valable Person aus der Ostschweiz – und aus St. Gallen.»

Noch ist alles offen

Gysi selbst war noch nicht im Parlament, als Keller-Sutter die Wahl vor acht Jahren verpasste. Schon dabei war die Basler SP-Nationalrätin Silvia Schenker. Sie war damals Keller-Sutter-Wählerin – und wäre es auch heute: «Ich hätte keinen Grund, sie nicht zu wählen. Kommt natürlich darauf an, wer noch als Zweites auf dem Ticket ist. Aber sie ist für mich wählbar.»

Noch ist alles offen: Keller-Sutter hat noch nicht gesagt, ob sie zur Verfügung steht. Und ein vorzeitiger Rücktritt von Bundesrätin Doris Leuthard würde die Ausgangslage noch einmal verändern. Fest steht aber: Links hat Karin Keller-Sutter mehr Goodwill als auch schon.

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